Zusammenfassung
Hintergrund: Instrumente zur Erfassung von gesellschaftlicher Teilhabe sind im deutschen Sprachraum
kaum verfügbar und wurden bislang nur vereinzelt in empirischen Arbeiten eingesetzt.
Der 2005 entwickelte Index zur Messung von Einschränkungen der Teilhabe (IMET) misst
indikationsübergreifend das in der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit,
Behinderung und Gesundheit (ICF) formulierte Konstrukt Teilhabe bei Personen mit unterschiedlichen
chronischen Krankheiten. Der IMET wurde neben zahlreichen weiteren Instrumenten in
einer eigenen Studie eingesetzt und mit Daten einer vergleichbaren, unveröffentlichten
Studie verglichen. Neben der Überprüfung der Eignung des IMET wurden die Effekte in
der ambulanten Neurorehabilitation untersucht und mit Ergebnissen aus einem stationären
Setting verglichen.
Methode: In einer multizentrischen Beobachtungsstudie wurden konsekutiv Patienten aus 6 ambulanten
Neurorehazentren zu drei Messzeitpunkten (zu Beginn, am Ende und vier Monate nach
der Reha) schriftlich befragt. Zusätzlich erfolgte eine Fremdeinschätzung zu Beginn
und am Ende der Reha. Zum Vergleich der eigenen Daten wurden Daten einer stationär
behandelten Stichprobe bereitgestellt.
Ergebnisse: IMET scheint das derzeit im deutschen Sprachraum am besten geeignete Instrument zur
globalen, ICF-basierten und ökonomischen Erfassung von Teilhabe zu sein. Vor allem
auf den Skalen Teilhabe, Allgemeiner Gesundheitszustand sowie Leistungsfähigkeit in
Alltag und Freizeit wurden die größten Verbesserungen verzeichnet. Im Vergleich zur
stationären Stichprobe verbessert sich lediglich die Teilhabesituation der ambulanten
Rehabilitanden. Teilhabeorientierte ambulante Neurorehabilitation scheint sich im
Ergebnis in erster Linie positiv auf die Teilhabe und assoziierte Parameter auszuwirken.
Abstract
Objective: To date there is a lack of tools to measure participation and the already existing
measures are not properly used as yet. In 2005 the IMET (Index zur Messung von Einschränkungen
der Teilhabe) was developed and is able to measure the ICF associated construct participation
as a generic instrument in chronic diseases. IMET and numerous instruments were applied
in our own study and results were compared with results of an unpublished study. In
addition, to test IMET for its use in neurorehabilitation the effects of outpatient
neurorehabilitation were investigated and compared with results obtained in an inpatient
setting.
Method: In a multicentric observational study, consecutively treated patients of 6 outpatient
neurorehabilitation centres were asked to fill in a questionnaire at three time points
(admission and discharge in the course of rehabilitation and at 4 months follow-up).
Additionally, clinical experts were asked to rate the patients’ status at admission
and discharge. The data were compared with results of a sample of inpatients of an
unpublished study.
Results: The IMET seems to be the to date best instrument to measure participation in a global,
ICF-defined and economic way. Especially participation, general health status and
capacity in leisure time and daily routine show the biggest improvements. In comparison,
the outpatients show improvements in their participation status. Participation-oriented
outpatient neurorehabilitation seems to have a considerable impact on participation
status in neurological patients through the course of rehabilitation.
Schlüsselwörter
ambulante neurologische Rehabilitation - Teilhabe - Ergebnismessung
Key words
outpatient neurological rehabilitation - participation - measurement of outcomes