Pneumologie 2013; 67 - P38
DOI: 10.1055/s-0033-1334794

Korrelate von Depressivität und Angst bei Patienten mit berufsbedingtem Lungenkrebs und Pleuramesotheliom in der stationären Rehabilitation

K Müller 1, P Wagner 1, N Kotschy-Lang 1
  • 1Universität Leipzig, Institut für Gesundheitssport und Public Health, BG-Klinik Falkenstein

Einleitung:

Bei Atemwegspatienten scheinen depressive Symptome signifikante Determinanten sowohl für häufigere Exazerbationen und Krankenhausaufenthalte (Xu et al., 2008) als auch für eine schlechtere körperliche Leistungsfähigkeit (Spruit et al., 2010) zu sein. Die vorliegende Studie untersucht Korrelate von Depressivität und Angst bei Patienten mit berufsbedingten Lungenkrebserkrankungen.

Methode:

Bei Patienten (N= 33, M= 71,12 Jahre, SD= 6,83) mit berufsbedingtem Lungenkrebs und Pleuramesotheliom wurden während der stationären Rehabilitation in der BG-Klinik für Berufskrankheiten Falkenstein durch Prä-Postmessung (T1: Rehabilitationsbeginn, T2: Rehabilitationsende) Daten zu Depressivität, Angst und Gesundheit mittels Fragebogen (HADS-D, BDI-II, SF12) erhoben. Die Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit erfolgte durch den 6-Minuten-Gehtest (6MGT).

Ergebnisse:

Zu T1 zeigen entsprechend der HADS-D Klassifikation 27,6% sowie 16,7% der Patienten klinisch relevante Depressions- bzw. Angstwerte. Weiterhin ergeben sich höchstsignifikante Korrelationen zwischen 6MGT (M= 320,85 m; SD= 84,92) und Depressivität (r=-0,766) sowie Angst (r=-0,609). Patienten mit geringem 6MGT (< 320,85 m) weisen signifikant schlechtere Werte in Bezug auf Depression (F(1,27)= 6,10, p<,05) zu T1 auf. Die Angstwerte verändern sich zu T2 signifikant (t= 2,11, p<,05, d= 0,29).

Diskussion:

Die Studie mit Patienten mit berufsbedingtem Lungenkrebs belegt Zusammenhänge von Depression, Angst und körperlicher Leistungsfähigkeit. Schließlich reduzierten sich die psychischen Symptomen nach Rehabilitationsende. Da die fehlende Kontrollgruppe kritisch anzumerken ist, ist eine Studie im Kontrollgruppendesign mit Follow-up in Planung.

Literatur:

Spruit, M.A., Watkins, M.L., Edwards, L.D., Vestbo, J., Calverley, P.M.A., Pinto-Plata, V., Celli, B.R., Tal-Singer, R. & Wouters, E.F.M. (2010). Determinants of poor 6-min walking distance in patients with COPD: The ECLIPSE cohort. Respiratory Medicine. 104 (6), 849 – 857.

Xu, W., Collet, J.P., Shapiro, S., Lin, Y., Yang, T., Platt, R.W., Wang, C., Bourbeau, J. (2008). Independent effect of depression and anxiety on chronic obstructive pulmonary disease exacarbations and hospializations. American Journal of Respiratoy Critical Care, 178 (9). 913 – 920.