Tiotropium reduziert Exazerbationen bei Patienten mit schlecht kontrolliertem Asthma trotz Standard-Kombinationstherapie

Einleitung: Eine Reihe von Asthmatikern bleibt trotz leitlinienentsprechender Behandlung u.a. mit hochdosierten inhalativen Kortikosteroiden (ICS), langwirksamen Beta-Agonisten (LABA). symptomatisch und leidet an häufigen Asthma-Exazerbationen.

Methoden: Wir führten eine präspezifizierte kombinierte Auswertung von zwei doppelblinden Studien mit parallelen Behandlungsgruppen durch. In den Studien wurde bei insgesamt 912 Asthmatikern, die zumindest mit hochdosierten ICS plus LABA behandelt waren, die Wirksamkeit von zusätzlich verabreichtem Tiotropium 5 µg Respimat® oder Plazebo bezüglich Exazerbationen verglichen. Die Patienten hatten post-bronchodilatatorisch einen FEV₁ < 80% vom Soll und im ACQ (Asthma Control Questionnaire) einen Wert von ≥1,5.

Ergebnisse: Die Baseline-Charakteristika der Behandlungsgruppen waren vergleichbar. Die zusätzliche Therapie mit Tiotropium verringerte das Risiko für eine erste schwere Exazerbation um 21% (HR 0,79; P= 0,03). Tiotropium bewirkte außerdem eine 31%ige Reduktion des Risikos für Asthma-Verschlechterungen (HR 0,69; P < 0,001). In beiden Studien waren Verbesserungen in den Fragebögen zur Asthma-Kontrolle und der Lebensqualität (ACQ, Asthma Quality of Life Questionnaire) nachweisbar. Es traten keine Todesfälle auf; unerwünschte Ereignisse waren in den Behandlungsgruppen beider Studien vergleichbar.

Schlussfolgerung: Bei Asthmatikern, die trotz einer Therapie mit hochdosierten ICS plus LABA unkontrolliert waren, kam es unter zusätzlicher Therapie mit Tiotropium zu einer signifkanten Reduktion von Exazerbationen.

Mit Unterstützung von Boehringer Ingelheim und Pfizer.

© Zuvor beim ERS 2012 präsentiert (P1796).