Pneumologie 2013; 67 - V137
DOI: 10.1055/s-0033-1334767

Versorgungssituation beim Lungenkarzinom in Deutschland – Ergebnisse einer Auswertung bundesweiter Daten klinischer Krebsregister

T Blum 2, B Schicke 1, N Schönfeld 2, A Jagota 1
  • 1Tumor Zentrum Berlin e.V.
  • 2Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn, Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin

Einleitung: Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) und der Kooperationsverbund Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister haben bundesweite Daten der klinischen Krebsregister zum Lungenkarzinom für eine gemeinsame Auswertung nach einem Standarddatensatz zusammengeführt und ausgewertet.

Methode: Von den eingegangen 175536 Datensätzen konnten nach Plausibilitäts- und Vollständigkeitsprüfungen 171793 für die Erkrankungsjahrgänge von 2000 – 2009 aus 36 Tumorregistern in 12 Bundesländern für die Auswertung genutzt werden. Dies entspricht über 40% der Neuerkrankungen nach den Schätzungen des Robert-Koch-Institutes (RKI). Neben demographischen und biologischen Parametern standen auch klinische Merkmale für die Auswertung zur Verfügung..

Ergebnis: Beschrieben werden Veränderungen bei den demographischen und biologischen Parametern über die Zeit (Abb. 1). Gut abgebildet wird auch die Veränderung im therapeutischen Vorgehen. Keine Veränderungen beim LCA gibt es bezüglich der frühen Tumorstadien (Abb. 2), da es bisher keine wirksame Früherkennung gibt. Sehen kann man das veränderte Rauchverhalten. So entspricht der Anteil der Frauen in den jüngeren Altersjahrgängen bereits denen der Männer. Beim Gesamtüberleben nach Jahrgangskohorten, zeigt sich, dass die positiven Studienergebnisse sich in der Versorgung bisher nicht widerspiegeln.

Zusammenfassung:

Die Analyse der Daten klinischer Krebsregister zum Lungenkarzinom gibt bisher nur eine Tendenzaussage über die Versorgungssituation. Erst durch den Nationalen Krebsplan wird die Grundlage für eine einheitliche, flächendeckende Krebsdokumentation in klinischen Registern gelegt. Somit wird ist es hoffentlich möglich, weitere detaillierte Auswertungen und regionale Vergleiche vorzunehmen.

Abb. 1

Abb. 2