Pneumologie 2013; 67 - V513
DOI: 10.1055/s-0033-1334766

Bronchiolitis obliterans bei Kindern und Jugendlichen

M Rosewich 1, T Kheiri 1, O Eickmeier 1, U Zissler 1, R Schubert 1, S Zielen 1
  • 1J.W. Goethe-Universität, Klinik für. Kinderheilkunde I, Allergologie/Pneumologie, Frankfurt a.M.

Einleitung: Die Bronchiolitis obliterans (BO) ist eine sehr seltene Lungenerkrankung, die infolge einer chronischen Entzündung der kleinen Atemwege zu einer chronischen Flusslimitierung führt. Im Kindesalter wurde die BO vor allem nach Infektion mit Adenoviren, Influenza und Mycoplasma pneumoniae sowie als Komplikation nach Knochentransplantation beschrieben.

Methoden: Bei der retrospektiven Analyse der Krankenakten der pneumologischen Ambulanz von 2006 – 2011 wurde die Diagnose BO bei insgesamt 37mal bei 6.924 Patienten im Alter von 6 – 26 Jahren gestellt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Lungenfunktion insbesondere vor und nach Bronchospasmolyse mit 400 µg Salbutamol sowie die bronchiale Entzündung im induzierten Sputum bei Patienten mit BO zu untersuchen. Folgende Parameter wurden analysiert: VC, FEV1, FEV1/VC, MEF25, RV/TLC sowie die Zellzahl und das Zytokinprofil im Sputum.

Ergebnisse: Es wurden 20 Patienten mit BO im Alter von 7 – 23 Jahren (Alter Median 14,5 Jahre) und 22 Kontrollen (Alter Median 16,8 Jahre) untersucht. Die Lungenfunktion (VC, FEV1, FEV1/VC, MEF25, RV/TLC) unterschied sich signifikant (p < 0,001) gegenüber der Kontrollgruppe: BO: 73,9/61,7/77,1/24,1/168,5 [%]; Kontrolle: 98,4/104,5/102,3/91,6/85,6 [%]. Die neutrophilen Granulozyten waren im Sputum der betroffenen Patienten signifikant erhöht (62,0% vs. 2,0%, p < 0,0001).

Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen zeigen, das die BO vergleichbar mit der COPD zu einer schweren meist nicht reversiblen Atemwegsobstruktion führt. Typischerweise findet sich im Sputum eine granulozytäre Inflammation.