Pneumologie 2013; 67 - P14
DOI: 10.1055/s-0033-1334745

Inspiratorische Kapazität unter Belastung im Follow-up bei stabilen Patienten mit pulmonal arterieller Hypertonie

MJ Richter 1, R Voswinckel 2, H Tiede 2, W Seeger 2, HA Ghofrani 3, F Reichenberger 4
  • 1Krankenhaus Neuwittelsbach, Medizinische Klinik II
  • 2Universitätsklinikum Gießen, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik II, Abteilung Pneumologie
  • 3University Of Gießen Lung Center Excellence Cluster Cardiopulmonary System
  • 4Universitätsklinikum Gießen, Medizinische Klinik, Abteilung Pneumologie; Asklepios Lungenklinik München-Gauting

Einleitung: Eine dynamische Abnahme der Inspiratorischen Kapazität (IC) unter Belastung und eine damit einhergehende Dynamische Hyperinflation (DH) rückt bei Patienten mit präkapillärer pulmonal arterieller Hypertonie (PAH) als zusätzlicher Faktor der eingeschränkten Belastungsfähigkeit und Belastungsdyspnoe zunehmend in den Fokus [1,2]. Jedoch fehlen Daten zum Verlauf bei stabilen Patienten unter leitliniengerechter PAH-Therapie.

Methodik: Es wurden 17 Patienten mit PAH eingeschlossen und die Patienten wurden zum Follow-Up nach 3 – 12 Monaten erneut untersucht. Alle Patienten führten einen symptomlimitierten Belastungstest mittels Spiroergometrie durch. Die IC wurde in Ruhe und maximaler Belastung durch ein standardisiertes Atemmanöver aufgezeichnet. Ferner wurden klinische und lungenfunktionelle Parameter sowie der 6-Minunten Gehtest (6MWT) erfasst.

Ergebnisse: In der Erstuntersuchung zeigte die IC unter maximaler Belastung einen charakteristischen Abfall, der zum Zeitpunkt des Follow-Up reproduziert werden konnte und nicht weiter progredient war (IC Ruhe: 2,36 ± 0,68 l vs. 2,36 ± 0,76 l; IC Max: 2,22 ± 0,74 l vs. 2,09 ± 0,68 l (p = 0,59); ΔIC: -6,23 ± 15,95% vs. -10,6 ± 15,43% (p = 0,42)). Die IC im Bezug zum Atemzugvolumen und zur Totalkapazität waren im Follow-Up ebenfalls stabil (VT/IC Max: 80,53 ± 18,87% vs. 80,37 ± 9,73%; IC/TLC: 41,67 ± 5,96% vs. 40,44 ± 4,93%). Die klinischen Parameter der PAH-Patienten wiesen auf einen stabilen Krankheitsverlauf hin (6MWT: 476,9 ± 124,4 m vs. 456,2 ± 117,1 m; FEV1/VC: 73,77 ± 5,12% vs. 73,82 ± 6,11%).

Schlussfolgerungen: PAH Patienten mit stabilen Krankheitsverlauf weisen eine stabile DH im Follow-Up auf. Eine mögliche Reduktion der DH mittels spezifischer Therapie bei PAH muss in weiteren Studien untersucht werden.

[1] Richter MJ, et al. Respir Med. 2012 Feb;106(2):308 – 13

[2] Laveneziana P, et al. Eur Respir J. 2012 Jul 12. [Epub ahead of print]