Pneumologie 2013; 67 - P484
DOI: 10.1055/s-0033-1334729

Thermische Volumenreduktion (BTVA) bei schwerem inhomogenem Emphysem

C Grah 1, A McCutcheon 2, M Bostanioglu 3
  • 1Krankenhaus Havelhöhe, Forschungsinstitut Havelhöhe, Institut für Tabakentwöhnung und Raucherberatung, Berlin
  • 2Pneumologischer Schwerpunkt, Krankenhaus Havelhöhe, Berlin
  • 3Radiologische Praxis MVZ Anthromed Berlin, Brandenburg gGmbh

Einführung: Für Patienten mit schwerem Lungenemphysem und einer COPD entsteht durch die statische und dynamische Überblähung der Lunge eine schwergradige Einschränkung der Lebensqualität. Neben den etablierten Behandlungsansätzen bietet die endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR) bei ausgewählten Patienten eine neue Therapieoption. Die bronchoskopische Thermoablation (BTVA), ist eine Methode bei der durch Einbringen von heißem Wasserdampf in die periphere Lunge ein inflammatorischer Reiz induziert wird. Vorteile des Verfahrens sind Unabhängigkeit von der Kollateralventilation und Implantaten in der Lunge. Durch die nachfolgende Fibrosierung kommt es zu einer Reduktion des Lungenvolumens. Fragestellung: Es wurden Patienten für diese Behandlung selektioniert und die Schwere des inflammatorischen Reizes und der Therapieerfolg evaluiert. Material und Methode: Es wurden bislang drei Patienten nach Einschlusskriterien detektiert und behandelt. Therapieausschluss waren Immunschwäche, Mucopurolenz oder häufige oder aktuelle Exazerbationen. Die Lebensqualität wurde im mMRC-Dyspnoe Score, dem EQ-5D (Fragen der EuroQol Group, Rotterdam) und den CAT (COPD assessment Test) erhoben und im Verlauf evaluiert. Die Patienten wurden posttherapeutisch stationär für 5 – 10 Tage überwacht. Ergebnisse: Prätherapeutische Daten der Patienten im Mittel waren: Geschlecht: m/m/f, Alter (Jahre): 69/65/60, BMI: 18,0/20,9/18,0, FEV1 (%): 33/30/34, RV (%): 200/240/230, 6MWD (m):433/209/380, mMRC: 4/4/4, EQ-5D: 8/9/5, CAT: 20/23/18. Posttherapeutisch erhielten die Patienten 6 – 10 Tage lang ABT und Prednisolon. Daten follow up für 1, 3, 6 Monate folgen nach. Diskussion: Die Selektion der Patienten ist, neben den üblichen Kriterien, mittels einer CT-Analyse der FA Uptake Medicals differenziert nach dem Luft/Gewebeverhältnis möglich. Die Applikation des heißen Wasserdampfes ist technisch sehr gut steuerbar und die Dosierung ist genau möglich. Die posttherapeutische Phase von verläuft mit einer klinischen Verschlechterung von ca. 4 Wochen. Schlussfolgerungen: Mit der BTVA steht eine gut handhabbare neue Methode zur Verfügung die keine Implantate benötigt, und auch bei fehlender kollateraler Ventilation eingesetzt werden kann.