Pneumologie 2013; 67 - P506
DOI: 10.1055/s-0033-1334709

Zwei Patientinnen mit einer mediastinalen Raumforderung und Verlegung eines Hauptbronchus durch ein Chlorom

A Mereuta 1, JP Steinhauser Motta 2, AT Kempa 2, F Stanzel 3
  • 1Lungenklinik Hemer, Pneumologie
  • 2Lungenklinik Hemer
  • 3Lungenklinik Hemer, Pneumologie II, Schwerpunkt Thorakale Endoskopie

Wir berichten über zwei Patientinnen, die sich zur Diagnostik einer mediastinalen Raumforderung mit einer Stenose des linken (Patientin 1) resp. rechten Hauptbronchus (Patientin 2) vorstellten.

Bei Patientin 1 handelte es sich um eine 46 Jahre alte Patientin, die aus dem Senegal stammte, bei Patientin 2 um eine 69 Jahre alte deutsche Patientin. Beide Patientinnen hatten niemals geraucht. Bei beiden Patientinnnen zeigte sich endobronchial ein Tumorbefall der Schleimhaut eines Hauptbronchus mit subtotalem Verschluss des Bronchus, endosonographisch eine homogene Masse mediastinal. Zytologisch und histologisch fand sich in den Schleimhautbiopsien und den mediastinalen Lymphknoten ein monomorphes Zellbild. Immunhistochemisch und referenzpathologisch wurde bei beiden Patientinnen eine solide Manifestation einer Akuten Myeloischen Leukämie, ein sogenanntes Chlorom, diagnostiziert.

Ein Chlorom ist eine solide extramedulläre Manifestation einer AML. Es betrifft 3 – 8% aller AML-Patienten und ist bei 25% von diesen die Erstmanifestation. Betroffene Organe können Knochen, Nerven, Weichteile und Lymphknoten sein. In wenigen Fallberichten wird von einem typischen Muster beim Befall der Atemwege berichtet. Wir stellen die Fälle wegen ihrer eindrucksvollen Duplizität und dem offenbar typischen Muster vor.