Pneumologie 2013; 67 - P279
DOI: 10.1055/s-0033-1334700

Evaluation von Asymmetrien und Asynchronien der Thoraxwand-Ausdehnung bei Patienten mit unilateraler Zwerchfellparese und nach Pneumonektomie mittels optoelektronischer Plethysmografie (OEP)

B Weingard 1, R Kaiser 1, K Franzen 1, R Bals 1, H Wilkens 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Innere Medizin V, Homburg (Saar)

Einleitung: Konventionelle Methoden zur Evaluation von Asynchronien und Asymmetrien des Thoraxvolumens (in Ruhe und unter Belastung) sind entweder invasiv oder haben geringe Sensitivität und Spezifizität. Die optoelektronischen Plethysmografie (OEP) ermöglicht durch eine nichtinvasive Technik die Darstellung von Asynchronien und Quantifizierung von Asymmetrien des Throraxvolumens.

Methodik: Die OEP erfasst die 3D-Bewegung von reflektierenden Markern, die an der Thoraxwand angebracht werden. Dabei werden nicht nur die einzelnen Thoraxvolumina (Vrcp (pulmonary rib cage), Vrca (abdominal rib cage) und Vab (abdomen)), sondern auch die Volumina der rechts- und linksseitigen Kompartimente (VrcpR, VrcpL; VrcaR, VrcaL; VabR, VabL) ermittelt. Untersucht wurden 15 Patienten (59,0 ± 11 Jahre, 10 M, 5F) mit unilateraler Zwerchfellparese (11 idiopathisch, 3 postoperativ [Lungentransplantation, Strumaresektion, Thorakoabdomineller Aortenersatz], 1 posttraumatisch) und eine Patientin (25 Jahre) nach Pneumonektomie rechts. Alle Patienten wurden in Ruhe und unter stufenweise zunehmender Belastung mittels Fahrrad-Ergometer untersucht.

Ergebnisse: Alle Patienten mit unilateraler Zwerchfellparese bzw. nach Pneumonektomie zeigten in Ruhe eine synchrone Atmung in allen 3 Kompartimenten, unter Belastung konnten Asynchronien gezeigt werden, insbesondere bei VrcpR,L und VrcaR,L. Bei Patienten mit Zwerchfellparese wurde eine Verminderung von Vab auf der gelähmten Seite (in Ruhe: 45,42 vs. 54,58, unter Belastung: 43,42 vs. 56,58) ermittelt. Eine Patientin zeigte bei Belastung eine leichte abdominale Einwärtsbewegung auf der gelähmten Seite.

Schlussfolgerung: Asynchronie und Asymmetrie zwischen intakter und funktionsunfähiger Seite bei unilateraler Zwerchfellparese und nach Pneumonektomie haben einen starken Einfluss auf die Ausdehnung des Thorax unter Belastung. Insgesamt konnte bei unilateraler Zwerchfellparese keine abdominale paradoxe Atmung (Vab) ermittelt werden, eine paradoxe Thorax-Ausdehnung zwischen intakter und gelähmter Seite konnte mittels OEP quantifiziert werden.