Pneumologie 2013; 67 - P325
DOI: 10.1055/s-0033-1334695

Effekte der präventiven und therapeutischen Colistininhalation bei CF Patient nach Lungentransplantation

H Suhling 1, J Rademacher 1, M Greer 1, G Warnecke 2, J Gottlieb 1, T Welte 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Herz-/Thorax-/Transplantations- und Gefäßchirurgie

Hintergrund:

Nach Lungentransplantation kommen gram-negative Besiedlungen der Lunge bei Patienten mit Cystischer Fibrose besonders häufig vor. Die Besiedlung ist ein Risikofaktor für die frühere Entwicklung einer chronischen Abstoßung und von pulmonalen Infekten. Wir werteten die Effekte der Colistininhalation bei primär nicht besiedelten und primär besiedelten Patienten aus.

Material und Methoden:

Alle Patienten mit CF, die zwischen dem 1.1.2005 und dem 1.5.2011 transplantiert wurden, schlossen wir in die retrospektive Analyse ein. Es erfolgte eine Teilung der Patienten entsprechend den Ergebnissen der ersten Bronchoalveolären Lavage: von den 15 nicht besiedelten Patienten, inhalierten 9 mit Colistin und 6 nicht. Bei 55 Patienten wurde bereits in der ersten BAL ein gram negativer Keim nachgewiesen von diesen Patienten inhalierten 32 mit Colistin. Ausgewertet wurden mikrobiologische und klinische Daten, Lungenfunktionen und das Überleben und das Auftreten von chronischer Abstoßung.

Ergebnisse:

Die prophylaktische Colistininhalation führte zu einer Reduktion der Infekt-bedingten Krankenhausaufnahmen in ersten Jahr (1 vs. 5, p = 0,01) und die Wiederbesiedlung konnte verzögert werden (7,5 vs. 3 Monate, p = 0,08). Eine Prävention der Wiederbesiedlung im ersten Jahr konnte in 3/9 Patienten demonstriert werden. Die therapeutische Gabe von Colistin konnte hingegen keinen Effekt zeigen. Die beiden geprüften Gruppen zeigten keinen Unterschied in der BOS Entwicklung oder im Überleben.

Fazit: Die prophylaktische Gabe von Colistin sollte bei allen CF Patienten nach Lungentransplantation erfolgen.