Pneumologie 2013; 67 - P140
DOI: 10.1055/s-0033-1334693

Todesursachen bei interstitiellen Lungenerkrankungen: Ergebnisse von 22 Obduktionen

F Funke 1, F Bonella 2, S Ting 3, J Wohlschläger 3, U Costabel 2, D Theegarten 3
  • 1Abteilung für Pneumologie/Allergologie, Ruhrlandklinik – Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen; Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum Essen
  • 2Abteilung Pneumologie/Allergologie, Ruhrlandklinik, Universität Duisburg-Essen
  • 3Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Essen

Hintergrund: Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) zeigen im Einzelfall sehr wechselnde Verläufe, insbesondere auch in der terminalen Phase. Hierbei treten häufig unklare Exazerbationen oder auch eine rapide Progression auf. Die Ergebnisse von Obduktionen sollten daher in Korrelation mit der Klinik überprüft werden.

Material und Methoden: Alle Sektionen von Patienten mit einer bekannten ILD aus den Jahren 2006 bis 2012 wurden nachuntersucht und die Ergebnisse mit den klinischen Angaben und Befunden verglichen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 22 Patienten obduziert. Der Altersmittelwert betrug 63 Jahre, das männliche Geschlecht überwog (73%). Als Diagnosen fanden sich 19 interstitielle Pneumonien (IP), ein Churg-Strauss-Syndrom (CSS), eine Lymphangioleiomyomatose und eine Sarkoidose im Stadium 4. Unter den IP traten die gewöhnliche IP (UIP) in 53%, die nicht spezifische IP (NSIP) in 42% und eine unklassifizierte Fibrose in 5% auf. Zwei Patienten mit UIP verstarben 2 – 3 Wochen nach einem operativen Eingriff. In 3 Fällen lag neben einer UIP ein Karzinom vor, in einem Fall zusätzlich ein Emphysem. Bei den IP konnten ein Cor pulmonale in 58% und eine globale Herzhypertrophie (GH) in 42% nachgewiesen werden. Als unmittelbare Todesursache fand sich in 58% der IP ein diffuser Alveolarschaden (DAD), ansonsten eine kardiale, kardiorespiratorische oder respiratorische Insuffizienz. Beim CSS war eine intracerebrale Blutung relevant.

Schlussfolgerung: ILD zeigen ein vielfältiges Spektrum von pathologisch-anatomischen Diagnosen und Todesursachen, welches nur durch Obduktionen komplett aufgedeckt werden kann. Bei IP kommen oft eine GH und ein DAD vor.