Pneumologie 2013; 67 - P77
DOI: 10.1055/s-0033-1334660

Momente ohne Atemnot – Tagesstrukturierende Aktivitäten mit Unterstützung von Ergo- und Physiotherapie und Pflege im Alltag einer Akutklinik. Zeit für die Patienten, ihre Erkrankung und Atemnot loszulassen

I Jung 1, A Wetzel-Feis 1
  • 1Universitätsklinikum Homburg, Innere Medizin V, Homburg (Saar)

Einleitung:

In der Inneren Medizin V der Universitätsklinik Homburg/Saar werden Patienten betreut die aufgrund einer kontinuierlichen oder intermittierenden Beatmung eines längeren stationären Aufenthalts bedürfen. Der Schweregrad der Erkrankung lässt eine Versorgung nur im Akutkrankenhaus (nicht in einer anderen Institution, z.B. Rehabilitationsklinik) zu. Eine Aufenthaltsdauer von mehreren Wochen, häufig sogar Monaten ist bei Transplantations- und Weaningpatienten nicht ungewöhnlich. Die Problematik für betroffene Patienten ist erheblich, insbesondere weil die bauliche Struktur die Anforderungen eines Akutkrankenhauses, nicht aber die Möglichkeiten einer Langzeiteinrichtung erfüllt. Ziel ist es die üblichen Behandlungsmethoden (z.B. Mobilisation, medizinische Therapie und Pflege, etc.) zu ergänzen, um die Zeit im Akutkrankenhaus optimal zu nutzen.

Maßnahmen:

Dazu werden verschiedene Aktivitätsmöglichkeiten angeboten.

Außer dem physiotherapeutischen Training innerhalb des Klinikums oder im Freien stehen eine bewegungsgesteuerte (im virtuellen Raum) Spielkonsole, verschiedene adaptierte Gesellschaftsspiele und weitere therapeutische Medien zur Verfügung. Diese werden zur Verbesserung der Feinmotorik, Koordination und der kognitiven Fähigkeiten eingesetzt. Des Weiteren können die Patienten an verschiedenen Aktivitäten wie Mal- oder Kreativgruppe teilnehmen. So kann die zwischenmenschliche Interaktion erhalten und gefördert werden.

Fazit:

Für die Patienten ergibt sich ein natürlicher Wechsel von Anspannung (Arbeit, Training) und Entspannung (Geselligkeit, Gelassenheit), der zu einer erhöhten Zufriedenheit und zu Momenten ohne Atemnot führt. Wir konnten die Versorgungslücken, die die Strukturen des Akutkrankenhauses mit sich bringen kompensieren und somit für unsere Patienten eine bessere Ausgangsposition zur weiterführenden Therapie oder Lebensgestaltung im häuslichen Bereich geben.