Verlauf der Atemmuskelfunktion während eines mehrwöchigen Atemmuskeltrainings

Es ist bekannt, dass Atemmuskeltraining bei Gesunden zu einer Steigerung der Ausdauer bei Ganzkörperbelastungen sowie der Atemmuskulatur führen kann. Bisher unklar ist jedoch, wie sich der Verlauf verschiedener mitarbeitsabhängiger und -unabhängiger Atemmuskelparameter während eines mehrwöchigen Atemmuskeltrainings gestaltet. Diese Fragestellung wurde daher in der vorliegenden Studie untersucht. 13 gesunde Sportler (V((Dot))O _{2 max} 60,1 +/- 6,6 ml/min/kg) führten 6 Wochen lang ein Atemmuskeltraining mittels normokapnischer Hyperpnoe bei mindestens 60% ihrer maximalen willkürlichen Ventilation (MVV) durch. Es fanden wöchentliche Messungen des Mundverschlussdruckes nach Magnetstimulation des Nervus phrenicus (TwPmo), der MVV, des maximalen inspiratorischen und exspiratorischen Mundverschlussdruckes (PImax/PEmax) sowie des nasalen Sniff Druckes (SnPna) statt.

Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied des TwPmo (initial: 2,20 ± 0,41kPa, nach Ende der Trainingsphase: 2,43 ± 0,61kPa p = 0,135) und des PImax (initial 12,6 ± 3,6kPa nach Ende der Trainingsphase 13,9 ± 3,8kPa p = 0,055) durch das Training. MVV (initial 175 ± 18 l/min; nach Ende der Trainingsphase 207 ± 30 l/min; p = 0,001), SnPna (initial 11,8 ± 2,8kPa; nach Ende der Trainingsphase 14,0 ± 2,9kPa; p = 0,003) und PEmax (initial 16,9 ± 5,8kPa; nach Ende der Trainingsphase 20,9 ± 4,9kPa; p = 0,006) konnten durch das Atemmuskeltraining gesteigert werden. Bei der MVV zeigt sich ein früher Anstieg in den ersten 2 Wochen bei dann konstant bleibendem Verlauf. SnPna und PEmax zeigen einen linearen Anstieg.

Die durch die normokapnische Hyperpnoe erzielte Steigerung der maximalen willkürlichen Ventilation wird nicht durch eine Steigerung der Zwerchfellkontraktilität erzielt. Eine Steigerung der Ventilation wird bereits in frühen Phasen des Trainings erreicht, während es zu einer kontinuierlichen Steigerung der Exspirationsmuskelkraft kommt.