Pneumologie 2013; 67 - P199
DOI: 10.1055/s-0033-1334599

Psychopharmakotherapie bei Patienten mit PAH

K Schäfer 1, M Held 1, B Jany 1, E Pfeuffer 1
  • 1Missionsärztliche Klinik Würzburg Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg Abteilung Innere Medizin

Hintergrund:

Angst (38%) und Depression (33%) sind bei Pulmonaler Hypertonie und Pulmonal-arterieller Hypertonie häufige und relevante Komorbiditäten. Es ist unklar, ob die Komorbiditäten der Patienten adäquat behandelt werden.

Der Serotonistoffwechsel kann mit der Pathogenese einer Pulmonal-arteriellen Hypertonie relevant interferieren. Der Einfluss von Psychopharmaka auf die pulmonale Strombahn ist nicht abschließend geklärt.

Fragestellung:

Häufigkeit der zurückliegenden oder aktuellen Einnahme von Psychopharmaka bei Patienten mit PAH.

Methode:

Prospektive Fragebogen-basierte Ermittlung der Häufigkeit der Einnahme von Sedativa, Antidepressiva und Neuroleptika bei PAH-Patienten.

Vergleich der Fragebogen-Ergebnisse mit Daten aus bestehenden Krankenakten.

Vergleich der Fragebogen-Daten mit einer Datenerhebung zu Angst und Depression am selben Kollektiv.

Ergebnisse:

Zur Medikamenteneinnahme befragte Patienten n = 54: Frühere oder aktuelle Einnahme: Sedativa: n = 10. Antidepressiva: n = 15. Neuroleptika: n = 1.

Es bestand eine eine hohe Übereinstimmung zwischen Angabe der Patienten und Akteneinträgen.

Zu Angst und Depression befragte Patienten n = 37: Depressive Störung.n = 10 (27%). Davon aktuell behandelt: n = 1 (10%), früher behandelt n = 4 (40%), unbehandelt n = 5 (50%). Angststörung: n = 15 (40%). Davon behandelt: zurückliegend 6 (40%), aktuell 3 (20%), unbehandelt 6 (40%).

2 Patienten nehmen aktuell Antidepressiva ein und zeigten aktuell keine erhöhten Angst- und Depressionswerte.

Folgerung:

Ein nicht unerheblicher Anteil von Patienten mit PAH haben eine positive Medikamentenanamnese für Psychopharmaka.

Angst und Depression sind häufig bei PAH. Nur eine geringe Anzahl von Patienten mit aktueller Angststörung und Depression werden aktuell medikamentös behandelt.

Das Ergebnis der Befragung und der Grad der Übereinstimmung von Fragebogenergebnis und Akteneinträgen lässt auf einen hohen, aber dennoch lückenhaften Informationsgrad der Patienten schließen.