Pneumologie 2013; 67 - P441
DOI: 10.1055/s-0033-1334594

Kinetik von hämodynamischen Parametern während des Belastungsrechtsherzkatheters – wann soll gemessen werden?

T Bollmann 1, A Obst 1, A Heine 1, S Gläser 1, C Schäper 1, W Christian 1, B Koch 1, R Ewert 1
  • 1Universitätsmedizin Greifswald, Klinik Für Innere Medizin B

Hintergrund:

Die Erfassung von hämodynamischen Parametern unter Belastungsbedingungen zusätzlich zur Ruhehämodynamik kann unter bestimmten Fragestellungen einen zusätzlichen Informationsgewinn bedeuten. Bezüglich der Durchführung dieser Belastungsuntersuchungen existieren keine standardisierten Protokolle, insbesondere der ideale Zeitpunkt zur Messung der Hämodynamik während der Belastung ist Gegenstand der Diskussion.

Methode:

Im Rahmen von Rechtsherzkatheteruntersuchungen unter fahrradergometrischer Belastung mit simultaner Erfassung der Sauerstoffaufnahme erfolgte bei n = 10 Patienten eine kontinuierliche Aufzeichnung von Herzfrequenz, pulmonalarteriellen sowie systemischen Blutdruckwerten. Die Belastung erfolgte im Rahmen eines Stufenprotokolls in Ruhe sowie in den Laststufen 0; 25 und 50 Watt. Nach einer Steigerung der Belastung erfolgten minütliche Bestimmungen der arteriellen sowie gemischtvenösen Blutgase über einen Zeitraum von fünf Minuten.

Ergebnis:

Nach einer Änderung der Belastungsintensität sind Herzfrequenz, systemischer und pulmonalarterieller Blutdruck sowie die AVDO2 mit stabilen Werten nach 60 bis 90 Sekunden an das neue Belastungsniveau adaptiert. Die parallel gemessene Sauerstoffaufnahme steigt deutlich langsamer an und erreicht erst später ein neues steady state (3 – 5 min). Bei Verwendung eines Stufenprotokolls von ca. 25 Watt/Stufe kann eine Messung der Hämodynamik insbesondere bei Verwendung der Thermodilutionsmethode nach einer Belastungszeit von 120 Sekunden sicher erfolgen.