Pneumologie 2013; 67 - P197
DOI: 10.1055/s-0033-1334591

Zuverlässige Detektion von Patienten mit CTEPH mittels Symptom-orientierter und Telefonmonitoring-basierter Lungenembolienachsorge

M Held 1, A Hesse 1, B Jany 1
  • 1Missionsärztliche Klinik gGmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Würzburg, Abteilung Innere Medizin

Einleitung:

Eine systematische Lungenembolie-Nachsorge existiert nicht. Die chronisch-thrombembolische Pulmonale Hypertonie ist eine symptomatisch und prognostisch ernste Komplikation nach Lungenembolie, es wird eine Inzidenz von 3 – 4% angenommen. Die Nachuntersuchung aller Patienten nach Lungenembolie wäre Kosten-und Personal-intensiv.

Frage:

Kannn die Symptom-orientierte und Telefon-basierte Nachuntersuchung von Patienten nach einer Lungenembolie eine chronisch-thrombembolische Pulmonale Hypertonie detektieren.

Methode:

Prospektive Nachuntersuchung von Patienten mit neu diagnostizierter Lungenembolie im Stufenkonzept nach 3,6,12,24 und 36 Monaten: Strukturiertes Telefonmonitoring mittels Fragebogen. Bei symptomatischen Patienten Durchführung einer Echokardiografie und Spiroergometrie. Bei Verdacht auf chronisch-thrombembolische PH erfolgen Computertomografie, Ventilations-Perfusions-Szintigrafie, Rechtsherzkatheter und Pulmonalis-Angiografie.

Ergebnisse:

3 Monats-Follow-Up/V1:

Auswertung von 104 Patienten. Positives Telefonmonitoring: n = 32 (29,8%). Echokardiografie positiv n = 7, negativ n = 25, bei 20 Patienten konsekutive Spiroergometie. Pos Spiroergometrie n = 7, negativ == 13. Nach Echokardiografie und Spiroergometrie weiterführende Untersuchung bei V.a. CTEPH: n = 15. Sicherung einer CTEPH bei n = 7.

Zwischenuntersuchung nach 18 Monaten:

Nachweis einer CTEPH bei n = 10 von 123 Patienten. 3/10 Patienten waren Echo negativ/Spiroergometrie positiv.

Folgerung:

Die Symptom-orientierte, Telefon-basierte Lungenembolie-Nachsorge ist in der Lage Patienten mit CTEPH zu diagnostizieren. Die Spiroergometrie kann bei Patienten mit unauffälliger Echokardiografie als weitere nicht-invasive Untersuchung zusätzlich Patienten detektieren. Symptom-orientierte, Telefon-basierte Lungenembolie-Nachuntersuchungen und Spiroergometrie sollten Bestandteile einer systematischen Lungenembolienachsorge sein und weiter validiert werden.