Stellenwert der Patientensicherheit in den Endoskopieabteilungen deutscher Kliniken

Die Entwicklung des Gebietes der Endoskopie ist geprägt durch die Weiterentwicklung medizinisch-technischer Geräte. Dies ermöglicht komplexere endoskopische Interventionen mit Verlängerung der Eingriffszeit. Es ist davon auszugehen, dass die Risiken eines unerwünschten Ereignisses während und nach endoskopischen Untersuchungen hierdurch zugenommen haben. Zusätzlich werden diese Eingriffe häufig ambulant durchgeführt, wodurch sich eine kürzere postinterventionelle Kontrolle des Patienten ergibt. Betrachtet man die Schadensmeldungen und den Aufwand nach Fachrichtungen lässt sich die Disziplin „Innere Medizin“ nach der Chirurgie hinsichtlich Schadenfrequenz und Regulierungsaufwand als Hochrisikobereich klassifizieren. (1)

In einer bereits 2009 erfolgten informellen Umfrage unter Absolventen der Fachweiterbildung für Endoskopie des Bildungszentrums Ruhr zum Thema Patientensicherheit wurden Begriffe erfasst, die die Befragten zu diesem Thema assoziierten. Diese Begriffe sowie die Erkenntnisse aus einer Diskussion mit Pflegenden aus einem laufenden Fachweiterbildungs-kurs 2012 am selben Institut führten zu einer Test-Befragung, die der eigentlichen Erhebung zu Grunde gelegt wurde.

Im Rahmen einer Stichprobenuntersuchung wurde ein Fragenkatalog an 500 Kliniken in allen Bundesländern versandt, um den Stellenwert in den endoskopischen Abteilungen deutscher Kliniken erfassen und den Ist- Zustand ermitteln zu können. Die Adressaten sind Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Endoskopieassistenzpersonal und/oder haben eine Fort- oder Weiterbildung für den Endoskopiedienst an verschiedenen deutschen Instituten absolviert.

(1) Koppenberg, J., Gausmann, P., & Henninger, M. (2012). Sicherheit und Qualität in der Gesundheitsversorgung. In Longo, Fauci, Kasper, Hauser, Jameson, & Loscalzo, Harrisons Innere Medizin. Berlin: ABW Wissenschaftsverlag; 18. Auflage.