Pneumologie 2013; 67 - P151
DOI: 10.1055/s-0033-1334586

Ungewöhnlicher Fall einer Tracheobronchialverkalkung – Tracheopathia osteochrondroplastica

S Grönke 1, T Hochgreef 1, K Frank 1
  • 1Herzzentrum der Uniklinik Köln Klinik III für Innere Medizin

Kasuistik: Ein 51-jähriger Patient stellte sich mit seit länger als 8 Wochen bestehendem Husten erstmalig unserer pneumologischen Ambulanz vor. Eine bereits ambulant durchgeführte Gastroskopie ergab den Nachweis einer Antrum-Gastritis mit Reflux im Stadium 0. Die Symptome des Patienten wurden hierdurch zunächst als geklärt angesehen und eine hochdosierte Protonenpumpeninhibitortherapie eingeleitet. Nach 3-monatiger Therapie kam es jedoch zu keiner deutlichen Besserung der Hustensymptomatik, so dass uns der Patient zur weiterführenden Diagnostik überwiesen wurde. Ein Röntgen-Bild des Thorax sowie Lungenfunktionsuntersuchung waren nicht wegführend. Im CT-Thorax inkl. 3D-Rekonstruktion hingegen konnten ausgeprägte irreguläre Kalzifikationen der Trachea und der proximalen Hauptbronchien gesehen werden. In der daraufhin durchgeführten Bronchoskopie zeigte sich ein stark gerötetes Tracheobronchialsystem mit einer großen Anzahl verkalkender Noduli mit Aussparung der Pars membranacea. Bioptisch konnte eine schwere chronisch-floride Entzündungsreaktion mit umfangreicher Plattenepithelmetaplasie, abschnittsweise hyperparakeratotischer Verhornung sowie mutlifokalem Nachweis winziger knochenharter Partikel im subepithelialen Stroma gesichert werden. Die Bronchiallavagen zur mikrobiologischen und virologischen Diagnostik waren unauffällig. Wir stellten in Zusammenschau aller vorliegenden Befunde wurde die Diagnose einer Tracheobronchopathia osteochondroplastica.

Zusammenfassung: Die Tracheobronchopathia osteochondroplastica ist eine seltene Erkrankung des Tracheobronchialbaums mit bislang unklarer Ätiologie. Erstsymptom stellt häufig ein chronischer Husten dar. Der Verlauf wird als benigne beschrieben, es kann jedoch auch zu stenosebedingten Folgeerkrankungen kommen. Eine spezifische Therapie ist derzeit nicht verfügbar. Es wird eine rein symptombezogene Therapie (Antitussiva, frühzeitige antibiotische Therapie) empfohlen.