Pneumologie 2013; 67 - P203
DOI: 10.1055/s-0033-1334585

Endoskopische Abtragung eines seltenen granulomatösen Trachealpolypen im Übergang vom subglottischen Bereich zur Trachea

K Wetzer 1, S Pietsch 2, F Dietrich 3, JC Pollack 4
  • 1Lausitzer Seenlandklinikum, Klinik für Pneumologie Lausitzer Seenlandklinikum, Hoyerswerda
  • 2Lausitzer Seenlandklinkum, Hoyerswerda
  • 3Lausitzer Seenlandklinikum, Institut für Pathologie, Hoyerswerda
  • 4Lausitzer Seenlandklinikum, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Hoyerswerda

In der Literatur werden gutartige Trachealpolypen selten beschrieben, denn sie sind extrem rar. Erste Beschreibungen im deutschsprachigen Raum sind 1951 veröffentlicht durch HNO-Ärzte und histologisch im Rahmen der Sektion diagnostiziert worden. Sie werden histologisch in granulomatöse Polypen oder fibroepitheale Polypen eingeteilt.

Wir berichten über einen 54-jährigen Patienten, der sich wegen eines Fremdkörpergefühls im Halsbereich vorstellte. Anamnestisch bestanden keine Hämoptysen und keine Luftnot. Der Patient unterzog sich 2 Monate vorher einer Strumektomie. Bei der neuaufgetretenen Symptomatik ergab die Kehlkopfspiegelung einen flottierenden Polypen im subglottischen Raum. Mittels der flexiblen Bronchoskopie konnte ein ca. 1,5 cm großer Polyp im Übergang vom subglottischen Raum in die Trachea gesichert werden. Wir nahmen eine fast vollständige Abtragung mittels zwei maliger starrer Bronchoskopie vor. Das histologische Ergebnis ergab einen gutartigen granulomatösen Polypen. In der zweiten starren Bronchoskopie erfolgte die restliche mechanische Abtragung. In den weiteren Kontrollen stellte sich erfreulicher Weise kein Tumor mehr dar.

Gutartige granulomatöse Tumoren werden mehr bei Frauen als bei Männern beschrieben. Sie treten in allen Organsystemen auf, synchron in mehreren Organen oder metachron in einzelnen Organen, vorwiegend in der Haut, im Nackenbereich und der Brust. In der Trachea sind sie sehr selten und die Inzidenz ist unbekannt. In der Größe variiert der Trachealtumor von 2 – 30 mm. Histologisch sind die Zellen polyglonal oder ovoid und mit kleinen Nuclei. Immunhistochemisch ist oft S 100 Protein positiv, wie in unserem Fall. Als therapeutische Option wird die mechanische Abtragung mittels starrer Bronchoskopie beschrieben, in Kombination mit dem Laser oder der Argonplasmakoagulation. Es kommen in seltenen Fällen auch thoraxchirurgische Eingriffe in Frage.