Pneumologie 2013; 67 - P230
DOI: 10.1055/s-0033-1334581

Der diagnostische Wert der transbronchialen Kryobiopsie bei unklaren interstitiellen Lungenerkrankungen (ILE)

H Wurps 1, S Griff 2, N Schönfeld 1, W Ammenwerth 1, T Blum 1, T Mairinger 2, TT Bauer 1, W Grüning 1
  • 1Helios-Klinikum Emil von Behring, Lungenklinik Heckeshorn, Abteilung Pneumologie, Berlin
  • 2Institut für Gewebediagnostik, Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin

Hintergrund: Die Diagnosestellung interstitieller Lungenerkrankungen erfolgt zunehmend radiologisch ohne eine bronchoskopisch-histologische Diagnosesicherung, da eine Zuordnung bei kleiner Probengröße und geringer Menge an Alveolargewebe schwierig ist. Transbronchiale Kryobiopsien sind im Vergleich zu bisher meistens verwendeten Zangenbiopsien deutlich größer mit höherem Anteil an Alveolargewebe.

Methoden: Retrospektiv seit 2009 wurden die histologischen Ergebnisse derjenigen Patienten analysiert, die die klinischen und CT-morphologischen Kriterien einer ILE erfüllten und bei denen eine transbronchiale Kryobiopsie durchgeführt wurde.

Ergebnisse: Zur Auswertung gelangten die Daten von insgesamt 49 Patienten. Bei 43/49 Patienten (87,8%) konnte eine histologische Diagnose gesichert werden. In 6/49 Fällen (12,2%) konnte die Histologie nicht zur Diagnosezuordnung beitragen. Es traten keine behandlungsbedürftigen Komplikationen auf. Eine Übersicht über die diagnostizierten Erkrankungen im Einzelnen zeigt die folgende Tabelle:

Entgültige klinische Entlassungsdiagnose

Gesamtzahl Fälle

Passende Histologie

COP/BOOP

12

11/12 (92%)

Rheumatische Lungenerkrankungen

4

3/4 (75%)

Sarkoidose

12

10/12 (83%)

Mikrolithiasis

1

1/1 (100%)

RB/ILD

1

1/1 (100%)

Bleomycin-induzierte Lungenveränderungen

1

1/1 (100%)

Hypersensitivitätspneumonie

5

4/5 (80%)

Sklerodermie

2

1/2 (50%)

Idiopathische Lungenfibrose

11

7/11 (64%)

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen den diagnostischen Wert der transbronchialen Kryobiopsie im Rahmen der Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen, ohne dass sich in dieser Serie behandlungsbedürftige Komplikationen ereigneten.