Pneumologie 2013; 67 - P113
DOI: 10.1055/s-0033-1334571

Pulmonale Metastasierung eines Schweißdrüsenkarzinoms 10 Jahre nach chirurgischer Resektion

RF Falkenstern-Ge 1, S Bode-Erdmann 2, G Ott 2, M Wohlleber 1, M Kohlhäufl 3
  • 1Klinik Schillerhöhe, Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH, Gerlingen
  • 2Pathologie, Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH, Gerlingen
  • 3Klinik Schillerhöhe Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH, Gerlingen

Einleitung:

Das ekrine Schweißdrüsenkarzinom ist ein seltener maligner – vom intraepidermalen Teil des ekrinen Schweißdrüsenausführungsganges ausgehender – infiltrierend wachsender Tumor. Meistens betrifft es Patienten jenseits des 50. Lebensjahres. Sehr selten entstehen pulmonale Fernmetastasierung (ca. 2%). Pulmonale Metastasen später als 5 Jahre nach Erstmanifestation wurden bisher in der Literatur nicht berichtet.

Kasuistik:

Wir berichten über einen Patienten mit einer pulmonalen Metastasierung eines ekrinen Schweißdrüsenkarzinoms 10 Jahre nach der initialen kurativen Resektion. Der Patient wurde vor ca. 10 Jahren wegen eines ekrinen Schweißdrüsenkarzinoms der linken Axilla kurativ operiert. Die regelmäßigen Verlaufskontrollen zeigten kein Tumorrezidiv. Ein Follow-up CT zeigte eine solitäre pulmonale Metastase im linken Oberlappen, welche mittels einer Keilresektion entfernt werden konnte. Ca. 8 Monaten später zeigte sich dann eine deutliche Tumorprogression mit bilateraler pulmonaler Metastasierung.

Ergebnisse:

Die Chemotherapie mit 6 Zyklen Docetaxel wurde verabreicht. Zunächst konnte einen stabilen Status erreicht werden. Die weitere Verlaufskontrolle zeigte bilaterale pulmonale Progression mit neu aufgetretener linksseitiger Pleuracarcinose. Das Restaging nach 3 Zyklen 2nd-line Chemotherapie Gemcitabine zeigte einen multilokulären Tumorprogress (ossär, pulmonal und Pleurakarzinose). Bei reduziertem Allgemeinzustand des Patienten erfolgte die weitere palliativmedizinische Behandlung.

Zusammenfassung:

Das Schweißdrüsenkarzinom ist ein sehr seltenes Karzinom und wurde zuerst von Cornil in 1865 berichtet. Es sind zwei Haupttypen des Schweißdrüsenkarzinoms bekannt: das apokrine Karzinom und das ekrine Karzinom. Das Schweißdrüsenkarzinom lokalisiert sich vorwiegend an Ohren, Händen und Gesicht. Die Unterscheidung zwischen apokrinem und ekrinem Schweißdrüßenkarzinom gestaltet sich als schwierig. Therapeutische Option ist vor allem eine chirurgische regionale radikale Exzision, mit einem Sicherheitsabstand von mind. 1 cm und histologischer Randschnittkontrolle.