Pneumologie 2013; 67 - P36
DOI: 10.1055/s-0033-1334569

Das amelanotische Melanom: Differenzialdiagnose bei thorakalen Malignomen

A Kannapilly 1, D Heigener 1, W Feldmann 1, M Knopf 1, N Reinmuth 1, L Welker 2, M Reck 3
  • 1Krankenhaus Großhansdorf GmbH, Onkologischer Schwerpunkt
  • 2Krankenhaus Großhansdorf GmbH, Zytologie
  • 3Krankenhaus Großhansdorf GmbH, Innere Medizin/Hämatologie

Einführung: Das amelanotische Melanom ist eine seltene Erkrankung, trotzdem sollte es als Differenzialdiagnose bei fortgeschrittenen Malignomen mit thorakaler Beteiligung berücksichtigt werden, wie drei Fallberichte aus unserer Klinik zeigen.

Material und Methoden: Wir berichten über drei Patienten mit Verdacht auf primäres Lungenkarzinom, bzw. „Cancer of unknown primary“ (CUP), die sich als Amelanotisches Melanom herausgestellt haben.

Fallbericht 1: 51-jährige Patientin mit Heiserkeit und einer pulmonalen Raumforderung. Im weiteren Staging multitope Metastasierung. Histologisch undifferenziertes Malignom. Zunächst Therapie als CUP-Syndrom, nach immunhistochemischer Reklassifikation (S-100 positiv) Nachweis eines amelanotischen Melanoms.

Fallbericht 2: 63-jährige Patientin mit inspiratorischem Stridor. Nachweis einer rechts-zentralen Raumforderung mit subtotaler Verlegung des Hauptbronchus. Keine weiteren Manifestationen im Staging.

Fallbericht 3: 25-jähriger Patient mit Rückenschmerzen. Nachweis multipler pulmonaler und ossärer Herde sowie eines axillären Lymphknotens.

Zusammenfassung: Die drei Fälle sind innerhalb eines Jahres an einem Zentrum aufgetreten. Es handelt sich also nicht um eine absolute Rarität und rechtfertigt die Berücksichtigung dieser Erkrankung als Differenzialdiagnose bei thorakalen Malignomen.