Pneumologie 2013; 67 - P364
DOI: 10.1055/s-0033-1334568

Nasaler High-Flow: Ist es ein wash-out-Effekt?

J Bräunlich 1
  • 1Abteilung Pneumologie, Universitätsklinikum Leipzig

Einleitung: Die Behandlung mit nHF mildert Symptome der chronisch respiratorischen Insuffizienz. Bei Kindern zeigte der nHF eine ähnliche Effektivität wie unter Therapie mit NIV Bei Untersuchungen an Schweinen konnte der pCO2 flowabhängig gesenkt werden. Bei gesunden Probanden und Patienten mit COPD fanden sich signifikante Erhöhungen des mittleren Atemwegdruckes und der Atemdruckamplitude. Zusätzlich wurde eine Reduktion der Hyperkapnie beobachtet.

Methode: Patienten mit COPD wurden unter einem Flow von 20 und 30 l/min gemessen. Zur Messung des Atemzugvolumens und der Atemfrequenz wurden Impedanzmessgurte verwendet. Diese wurden 10 cm unterhalb des Xiphoids und 10 cm unterhalb des Jugulums platziert. Zur Registrierung diente eine Polysomnografieeinheit. Die Atemwegdrucke wurden mittels eines wassergefüllten Schlauches im Hypopharyx gemessen. Die BGA wurde aus dem hyperämisierten Ohrläppchen vor und unter der nHF – Nutzung (2h) gewonnen.

Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede des Atemmitteldruckes und des pCO2 zwischen den Flows 20 und 30 l/min. Die Atemvolumina und Atemfrequenzen änderten sich zwischen beiden Flows nicht. Das Ateminutenvolumen sank im Vergleich zur Spontanatmung ab.

Diskussion: Die Wirkungsursachen des nHF sind bisher unklar. Es konnte im Tierexperiment gezeigt werden, dass die pCO2-Absenkung eine druckunabhängige und flowabhängige Größe darstellt. Da sich in unseren Untersuchungen zwar die gemittelten Atemwegdrucke veränderten, das Atemminutenvolumen im Vergleich zur Spontanatmung absank, jedoch bei Erhöhung des Flows unverändert blieb, halten wir den wash-out-Effekt für die dominierende Größe zur Absenkung des pCO2.