Pneumologie 2013; 67 - V504
DOI: 10.1055/s-0033-1334531

Infektionen und Management in der außerklinischen Beatmung – eine DIGAB Umfrage

V Kaes 1, G Laier-Groeneveld 1
  • 1Klinikum Niederrhein, Medizinische Klinik II, EJK, Oberhausen

Beatmete Menschen werden aus unterschiedlichen Einrichtungen nach Hause entlassen. Dabei werden die unterschiedlichen hygienischen Vorstellungen und Beatmungsphilosophien in den häuslichen Bereich transferiert häufig ohne die Vorgaben der AG Heimbeatmung und Respiratorentwöhnun g zu beachten.

Methode: Eine Arbeitsgruppe der DIGAB (Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung) hat daher einen Fragebogen entwickelt und eine Erhebung durch geführt bei Patienten, die länger als ein Jahr zu Hause beatmet wurden. Die hygienischen Maßnahmen wurden erfasst. Als Indices für Infekt wurde vermehrte Sekretphasen, anamnestisch Infekte und die Gabe von Antibiotika gewertet.

Ergebnisse: 214 Patienten wurden befragt. Im Mittel ereigneten sich 2,35 Infekte, 4,68 Phasen vermehrtes Sekret und 2,20 Gaben von Antibiotika pro Jahr. Sie waren häufiger bei COPD als bei Neuromuskulären Erkrankungen. Die Häufigkeit war unabhängig von Sauberkeit oder Sterilität bei Absaugen, Kanülenwechsel, und Wechsel des HME und häufiger bei häufigerem Wechsel des Patientensystems. Ereignisse waren seltener unter Masken- als unter Tracheostomabeatmung. Sie waren unabhängig vom Beatmungsdruck aber häufiger je höher der gewählte PEEP.

Schlussfolgerungen: Die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung sind immer noch aktuell, dass unter außerklinischer Beatmung Sauberkeit aber nicht Sterilität erforderlich ist und von häufigem Wechsel des Beatmungszubehörs abgeraten werden muss.