Pneumologie 2013; 67 - V334
DOI: 10.1055/s-0033-1334518

Rezidivhäufigkeit bei immunkompetenten Patienten mit atypischer Mykobakteriose – Langzeitergebnisse eines monozentrischen Patientenkollektivs

D Krieger 1, N Schönfeld 1, A Gößwald 2, C Kreiter 1, T Weiß 1, T Blum 1, H Rüssmann 3, H Mauch 3, TT Bauer 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn, Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • 2Robert-Koch-Institut, Berlin
  • 3Institut für Mikrobiologie, Immunologie und Laboratoriumsmedizin, Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin

Einleitung: Eine Infektion mit nicht-tuberkulösen („atypischen“, „Mycobacteria other than Tuberculosis – MOTT“) Mykobakterien ist eine seltene Erkrankung bei immunkompetenten Patienten. Bislang gibt es keinerlei Daten zu Langzeitverläufen mit Rezidivraten nach Abschluss einer medikamentösen Behandlung.

Methode: Nachbeobachtet wurde ein Kollektiv von konsekutiven Patienten, die von 1986 bis 1998 in der Lungenklinik Heckeshorn wegen pulmonaler nicht-tuberkulöser Mykobakteriosen (Sputumkonversion nach 1 – 6 Monaten) konservativ therapiert wurden.

Die Verläufe wurden überwiegend durch telefonische Rückfragen bei den niedergelassenen Ärzten ermittelt. Als rezidivfreie Zeit wurde der Zeitraum von Therapieende bis zum letzten ermittelbaren Arztkontakt gewertet.

Ergebnisse: Insgesamt konnten wir 45 Patienten nachverfolgen, davon hatten 13/45 Patienten (31%) eine pulmonale Infektion mit M. avium. In einem mittleren Nachbeobachtungszeitraum von 70,5 (3 – 240) Monaten traten insgesamt 10 Rezidive im Gesamtkollektiv auf, was einer Rezidivrate von 10/45 (22%) entspricht.

Schlussfolgerung: Unsere Daten deuten an, dass der überwiegende Anteil der immunkompetenten Patienten mit einer nicht-tuberkulösen pulmonalen Mykobakteriose nach kombinierter antimykobakterieller Therapie langfristig rezidivfrei bleiben.