Pneumologie 2013; 67 - V110
DOI: 10.1055/s-0033-1334510

Transbronchiale Kryobiopsien (TKB) und offene Lungenbiopsien (OLB) zur Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen: 5 Fälle im Vergleich

L Hagmeyer 1, J Wohlschläger 2, C Priegnitz 1, WJ Randerath 1, D Theegarten 2
  • 1Krankenhaus Bethanien gGmbh Solingen, Klinik für Pneumologie, und Allergologie
  • 2Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Essen

Hintergrund: Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) benötigen bei unsicherer Zuordnung auch nach Abschluss der klinischen und radiologischen Diagnostik eine weitergehende bioptische Abklärung. Die Wertigkeit der TKB ist umstritten, die OLB gilt als Goldstandart. Die beiden Verfahren sollten daher hinsichtlich der Ergebnisse verglichen werden.

Material und Methoden: In 5 Fällen mit einer unklaren ILD wurden beide Verfahren eingesetzt und unter Berücksichtigung aller Befunde analysiert.

Ergebnisse: Die 5 Patienten zeigten einen Altersmedian von 70 Jahren, sie waren überwiegend männlich (4:1). In 2 Fällen konnte nach der OLB eine gewöhnliche interstitielle Pneumonie (UIP) diagnostiziert werden. Die TKB zeigte hierbei in einem Fall ein passendes Ergebnis und in einem Fall nur uncharakteristische Veränderungen. In 2 Fällen wurden nach der TKB eine nicht spezifische Pneumonie (NSIP) und/oder eine kryptogene organisierende Pneumonie (COP) diskutiert. Nach der OLB wurden in einem Fall eine zusätzliche subpleurale Fibrose und andererseits ein postbronchiolitisches Geschehen favorisiert. Der 5. Fall zeigte eine Granulomatose, die in TLB und OLB gleichartig imponierte und am ehesten als exogen allergische Alveolitis eingestuft wurde. Klinischerseits wurde auch eine Sarkoidose diskutiert

Schlussfolgerung: Die TKB zeigt im Vergleich zur OLB Schwächen, wenn ein größeres Gewebeareal und pleuranahe Bereiche zur Diagnostik erforderlich sind. Jedoch stellt die TKB einen methodischen Fortschritt dar.