Pneumologie 2013; 67 - V422
DOI: 10.1055/s-0033-1334508

Wirkung einer kurzzeitigen Inhalation von hypertoner Kochsalzlösung oder Sauerstoff auf nichtinvasive Lungenfunktionsmarker bei Gesunden

M Ehret 1, S Karrasch 1, A Kronseder 1, S Peters 1, D Nowak 1, RA Jörres 1, U Ochmann 1
  • 1Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Einleitung:

Für verschiedene inhalative Belastungen wurden kurzfristige pulmonale Effekte gezeigt, etwa ein Anstieg von 8-Isoprostan im Atemkondensat (EBC) nach Einatmung sauerstoffreicher Luft. Die vorliegende Studie untersuchte, wie sensitiv die nichtinvasiven Lungenfunktionsparameter bronchiales Stickstoffmonoxid (FeNO), alveoläres Stickstoffmonoxid (NOalv), Diffusionskapazität für Stickstoffmonoxid (DLNO) und Kohlenmonoxid (DLCO) sowie Wasserstoffperoxid (H2O2) im EBC Effekte durch oxidativen und osmotischen Stress im Atemtrakt detektieren können.

Methoden:

Zwanzig gesunde Nichtraucher im Alter zwischen 19 und 50 Jahren inhalierten an zwei verschiedenen Studientagen entweder für 20 min 3-prozentige hypertone Kochsalzlösung (HSS) oder für 30 min 100% Sauerstoff bei einem Fluss von 5 l/min. Vor und nach der Inhalation erfolgten eine Spirometrie, Messungen des bronchialen und alveolären NO sowie Messungen von DLCO und DLNO. Unter Verwendung eines Einatemfilters wurde Atemkondensat gesammelt und darin die Konzentration von H2O2 bestimmt.

Ergebnisse:

Die Inhalation von HSS führte zu einer Abnahme des FEV1-Medians um 3% (p < 0,001) und einer Reduktion der DLNO um 1,5% (p < 0,05); es traten keine statistisch signifikanten Veränderungen in DLCO, Alveolarvolumen, FeNO und H2O2 auf. Die Ergebnisse für NOalv waren für beide Inhalationsbedingungen nicht eindeutig. Sauerstoffreiche Luft führte zu keinen Veränderungen in den gemessenen Parametern.

Schlussfolgerung:

Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Inhalation von HSS nicht nur zu einer leichten Atemwegsobstruktion führt, sondern auch vermutlich zu einer Beeinflussung des Flüssigkeitsgleichgewichts in der Lungenperipherie, die mittels DLNO, nicht aber DLCO detektiert werden konnte. DLNO könnte daher von klinischer Bedeutung sein in der Diagnostik eines geringgradigen pulmonalen Ödems, z.B. im Rahmen einer Herzerkrankung.

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