Endoskopie heute 2013; 26 - P50
DOI: 10.1055/s-0033-1334024

Der kontrastverstärkte endoskopische Ultraschall mit spezifischer Bildgebung in der Differenzialdiagnose atrialer Raumforderungen

A Ignee 1, G Schüßler 2, CF Dietrich 1
  • 1Caritas Krankenhaus, Medizinische Klinik 2, Bad Mergentheim, Germany
  • 2Caritas Krankenhaus, Medizinische Klinik 1, Bad Mergentheim, Germany

Einleitung: Die Charakterisierung von Raumforderungen im Herzen ist aufgrund entsprechender therapeutischer Konsequenzen relevant (z.B. Thromben, Myxome, Metastasen, andere). Mittels konventioneller perkutaner und transösophagealer Ultraschallverfahren, aber auch radiologischer Schnittbildverfahren ist die Analyse der Läsionen aufgrund Größe, Form, Ursprungsstruktur und nicht zuletzt klinischer Daten in vielen Fällen sicher möglich. In einigen Fällen ist die Läsion aber nicht mit letzter Sicherheit zu charakterisieren. Die Endosonografie ist eine Methode mit hoher zeitlicher und örtlicher Auflösung und erlaubt nach Injektion von Ultraschallkontrastmitteln eine genaue Differnzierung der Vaskularisation einer Raumforderung, selbst bei solch schnellen Bewegungen wie im Herzen.

Methoden: Hitachi Preirus bzw. Aszendus, flexible Endosonografie-Sonde mit longitudinaler Ausrichtung EG 3870 UTK; eine bis zwei Injektionen von 2,4 oder 4,8 ml Sonovue (Bracco, Italien) gefolgt von 10 ml Kochsalzlösung. Untersuchung in leichter Sedierung. Goldstandard war die Histologie sowie der klinische Verlauf bei Thromben.

Ergebnisse: Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden prospektiv Patienten mit unklaren atrialen Raumforderungen evaluiert und in die Studie eingeschlossen. Die Kontrastmitteldynamik der Läsion konnte bei allen Läsionen beobachtet werden. Metastasen nahmen deutlich Kontrastmittel auf, bei Myxomen war eine geringe Vaskularisation nachweisbar. Thromben blieben stets ausgespart. Läsionen im rechten Vorhof waren schwierig zu visualisieren.

Diskussion: Die Kontrastmittelaufnahme von atrialen Läsionen ist ein relevanter Baustein bei unklaren Fällen. Läsionen im rechten Atrium sind endosonographisch schwer darzustellen, hier hilft der perkutane Zugang. Myxome nehmen gering, Metastasen deutlich Kontrastmittel auf. Die fehlende Kontrastmittelaufnahme von Thromben ist eindeutig nachzuweisen.