Endoskopie heute 2013; 26 - P47
DOI: 10.1055/s-0033-1334021

Prävalenz der Leberfibrose bei Patienten mit M. Crohn oder Rheumatoider Arthritis unter Methotrexattherapie

J Hausmann 1, J Albert 1
  • 1Universitätsklinik Frankfurt am Main, Medizinische Klinik 1, Frankfurt, Germany

Bei Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung oder Rheumatoider Arthritis (RA) stellt Methotrexat (MTX) ein häufig eingesetztes Immunsupressivum dar. Unter dieser Therapie kann eine dauerhafte Remission der Erkrankung erzielt werden, was oft zu einer jahrelangen Einnahme von MTX führt. Entsprechend hoch ist das Risiko dieser Patientengruppe für Langzeitnebenwirkungen, die mit einer hohen Kumulativdosis von MTX einhergehen. Die Entstehung einer Leberfibrose nach Langzeittherapie mit MTX ist eine dieser Nebenwirkungen. Goldstandard zur Beurteilung des Leberfibrosestadiums ist die Leberhistologie, die durch eine Punktion gewonnen wird. Allerdings ist die Leberbiopsie eine invasive Methode und verbunden mit entsprechenden Unannehmlichkeiten für den Patienten, hohen Kosten und in seltenen Fällen auch schweren Komplikationen. Nicht-invasive Methoden zur Leberfibrosemessung sind die transiente Elastografie (FibroScan) und der Fibrotest.

Das Ziel der vorliegenden Studie war die Bestimmung der Prävalenz einer Leberfibrose bei Patienten mit MC oder RA unter MTX-Therapie mittels FibroScan und Fibrotest. Als Kontrollgruppe dienten MTX-naive MC-Patienten.

Es wurden insgesamt 128 Patienten eingeschlossen. Mittels Fibroscan konnte bei den Patienten mit MC unter MTX-Therapie in 8,6% der Fälle eine signifikante Fibrose nachgewiesen werden, während sich in der Kontrollgruppe in 13,9% der Fälle erhöhte Werte zeigten. Bei 19,6% der Patienten mit RA und MTX-Therapie fand sich eine signifikante Fibrose. Der Fibrotest ergab bei denselben Patienten deutlich niedrigere Werte (0%, 0% bzw. 3,8%). In einer Multivariantanalyse mit unterschiedlichen Parametern konnte nur in der Patientengruppe mit RA eine schwache Korrelation mit der MTX-Kummulativdosis nachgewiesen werden. Für die MTX-Kumulativdosis bei MC-Patienten, sowie für die Erkrankungsdauer, das Geschlecht, das Patientenalter und den BMI ließ sich kein Zusammenhang nachweisen.

Die MTX-induzierte Leberfibrose ist eine seltene Nebenwirkung und wahrscheinlich nicht von der Gesamtdosis abhängig. Patienten unter MTX-Therapie mit zusätzlichen Risikofaktoren für eine Leberschädigung sollten während der Behandlung engmaschig mit nicht-invasiven Methoden bezüglich der Entwicklung einer Fibrose überwacht werden.