Endoskopie heute 2013; 26 - P34
DOI: 10.1055/s-0033-1334008

Endoskopische Interventionen mit dem OTSC-System am Klinikum Neubrandenburg

T Thomsen 1, B Berthold 1
  • 1Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Klinik für Innere Medizin 1, Neubrandenburg, Germany

Das OTSC-System ist ein neues Verfahren zur endoskopischen Therapie gastrointestinaler Blutungen, Perforationen, Fisteln und Anastomoseninsuffizienzen. Wir berichten über sieben Patienten bei denen zwischen Einführung der Methode in unserem Haus 2010 und September 2012 das System am Klinikum Neubrandenburg zur Anwendung kam (4 männlich, 3 weiblich, Alter 56 – 83 Jahre, Durchschnittsalter 72,4 Jahre). Vier gastrointestinale Blutungen (zwei obere GIB, zwei untere GIB) wurden therapiert, alle primär erfolgreich. Bei einem Patienten mit Tumorarrosionsblutung kam es 14 Tage nach dem Eingriff zu einer erneuten Tumorblutung, die wiederum endoskopisch gestillt werden konnte. Eine enterokutane Fistel nach PEG-Anlage ließ sich primär verschließen. Eine Rektum – Beckenfistel nach Prostatektomie wurde erfolglos behandelt. Als Ursache fand sich ein Tumorrezidiv des Prostatakarzinoms. Eine Kolonperforation nach Polypektomie wurde primär erfolgreich verschlossen. Alle Prozeduren wurden in weniger als 30 Minuten durchgeführt. Komplikationen traten nicht auf.

Das OTSC-System ist ein neues Verfahren zur endoskopischen Therapie gastrointestinaler Blutungen und Fisteln bzw. Anastomoseninsuffizienzen. Es erfordert für den geübten Endoskopiker nur eine kurze Einarbeitungszeit. Bei insgesamt geringem Zeitaufwand und hoher primärer Erfolgsrate erscheint das Verfahren für die breite Anwendung in der klinischen Routine geeignet. Langzeitbeobachtungen fehlen allerdings bisher. Klinische Studien zur Ermittlung entsprechender Langzeitergebnisse sollten erfolgen.