Endoskopie heute 2013; 26 - P28
DOI: 10.1055/s-0033-1334002

Ergebnisse, Komplikationen und klinisches Outcome der Endoskopischen Submukosadissektion (ESD) in einem Patientenkollektiv eines Krankenhauses der Maximalversorgungsstufe

K Leonhardt 1, A Ohse 1, B Bauer 1, M Repp 1
  • 1Klinikum Altenburger Land, Zentrum für Innere Medizin/Klinik für Gastroenterologie/Hepatologie, Altenburg, Germany

Einleitung: Die Endoskopische Submukosadissektion (ESD) ist eine endoskopische Resektionstechnik für Frühmalignome des Magen- und Darmtraktes. Dabei ist das Ziel eine komplette Abtragung („En-Bloc“-Resektion“) zur Vermeidung von Rezidiven. Mit unterschiedlichen Techniken erfolgt die Inzision der Mukosa und nachfolgender Dissektion der Submukosa in ESD-Technik. Im Vergleich dazu weist die „Piece-meal“-Technik eine höhere Rezidivrate auf. Die geschilderte „En-Bloc“-Technik ist im Hinblick auf die Genauigkeit der Entfernung (R-Klassifikation) und die Möglichkeit einer exakten histo-pathologischen Untersuchung von Vorteil. Zunehmend können durch diese Methode ausgedehnte Resektionen vermieden werden.

Patienten und Methodik: Von 01.01.2011 bis 01.10.2012 wurden 13 Patienten mittels ESD behandelt und prospektiv erfasst. Das Durchschnittsalter beträgt 73 Jahre (55 – 88J.), davon 9 Männer und 4 Frauen. Lokalisation: Magen 9/13 (69,2%), davon Antrum 7/13 (53,8%) und Korpus 2/13 (15,4%); Rektum 2/13 (15,4%); distales Kolon descendens 1/13 (7,7%); proximaler Ösophagus 1/13 (7,7%).

Ergebnisse: Es wurden 9/13 (69,2%) der Läsionen makroskopisch „en bloc“, 4/13 (30,8%) der Läsionen in „Piece-meal“-Technik entfernt. Die Größe der Resektate beträgt 1 × 1 cm bis 3 × 4 cm. Die Makroskopisch vollständige Abtragung gelang in 12 Fällen. Die histologische R0-Situation wurde in 10 von 13 Fällen erreicht. In 3 Fällen war nur eine unvollständige Abtragung (R1) möglich. In 4/13 (30,8%) Fällen wurde ein Malignom nachgewiesen: davon 3 Adeno-Ca. und 1 Plattenepithel-Ca. In 5/13 (38,5%) Fällen wurde eine perioperative Antibiotikatherapie durchgeführt. Komplikationen: 1/13 Perforation mit Notfalloperation (< 72h), 1/13 nicht transfusionspflichtige Blutung mit intensivmedizinischer Überwachung über 24h.

Schlussfolgerung: Zeitaufwand und Komplikationsrisiko unterliegen einer Lernkurve und bieten eine vielversprechende Perspektive insbesondere in einem Krankenhaus der Maximalversorgungsstufe. Dabei wird auf spezifische Vorgehensweisen eingegangen. In unserem Patientenkollektiv zeigt sich eine vergleichsweise niedrige Komplikationsrate. Eine postinterventionelle flächige Blutstillung (EndoClot®) scheint dabei von Vorteil zu sein. Aufgezeigt wird die Bedeutung der präoperativen interdisziplinären Vorgehensweise zwischen Endoskopie und Chirurgie.