Diabetes aktuell 2012; 10(8): 371-377
DOI: 10.1055/s-0033-1333587
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die „Mobile Praxisassistentin“ – Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität von Patienten mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes

„MoPras“ – The impact on Physical and Mental Health and Quality of Life in Newly Diagnosed Type 2 Diabetics
Gerhard Czernohorsky
1   Integrativ-Medizinisches-Zentrum Stolberg/Harz, Deutschland
2   Interuniversitäres Kolleg, Seggau, Österreich
,
Roswitha Roth
2   Interuniversitäres Kolleg, Seggau, Österreich
3   Universität Graz, Österreich
,
Harald Lothaller
2   Interuniversitäres Kolleg, Seggau, Österreich
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Publication Date:
07 January 2013 (online)

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Die vorliegende Studie untersuchte die Wirkung der Implementierung von AGnES (Arztentlastende, Gemeindenahe, E-Health gestützte, Systemische Intervention)-Fachkräften und hier im Besonderen der „Mobilen Praxisassistentin (MoPra)“ in ländlichen Regionen von Sachsen-Anhalt. Es wurde angenommen, dass sich die Lebensqualität und der psychische und physische Gesundheitszustand von neu diagnostizierten T2DM-Patienten, wenn sie 6 Monate von einer MoPra betreut werden im Vergleich zu einer Gruppe ohne MoPra-Betreuung verbessert und mit den Patienten gemeinsam gesundheitsbezogene Versorgungsdefizite abgebaut werden können. Es wurden der SF-36 zur Überprüfung der psychischen und physischen Gesundheit, der WHOQUOL-Bref zur Messung der Lebensqualität kurz nach der Diagnose und 6 Monate danach vorgegeben. Die Ergebnisse zeigten, dass durch die kontinuierliche Betreuung, Beratung und Anleitung der T2DM-Patienten durch MoPras eine wesentliche Verbesserung und Stabilisierung des selbst berichteten Gesundheitsstatus und der Lebensqualität herbeigeführt und kritische Parameter, wie der HbA1c und der BMI verbessert werden konnten. Gleichzeitig setzte bei der Mehrheit der Patienten die von den MoPras betreut wurden, eine Verhaltensänderung ein, die auf eine verbesserte Selbstregulation im Umgang mit dem Diabetes hinweist.

The aim of the study was to investigate the impact of AGnES (physician supporting, community and E-health-oriented systemic intervention)-trained persons, in particular „Mobile Practice Assistants (MoPrA)“ in rural areas of Sachsen-Anhalt. It was assumed that newly diagnosed type 2 diabetics (T2DM) enhance their quality of life and their physical and mental health if they are taken care by MoPras in comparison to a group without MoPras. To assess the differences between the two groups, the SF-36 was endorsed to measure the physical and mental health, and the WHOQUOL-Bref to measure the quality of life shortly after diagnosis of T2DM and 6 months later. The results showed that the continuous care, guidance and advice of the MoPras lead as well to the improvement and stabilization of the self-reported physical and mental health and quality of life as also to decreasing HbA1c and BMI. Concurrently most of the MoPra-patients showed behavior changes and increased self-regulatory skills dealing with their disease.