Zusammenfassung
Fragestellung: Welche ethischen und juristischen Rahmenbedingungen und Problemsituationen bestehen
in der Anwendung pflegerischer und ärztlicher Maßnahmen der künstlichen Ernährung?
Material und Methodik: Die Literaturrecherche erfolgte zu den Stichworten künstliche Ernährung, enterale
Ernährung, orale Ernährungssupplemente, parenterale Ernährung, Ethik und Recht. Eine
Evidenzbewertung der Literatur war mit den im klinischen Bereich üblichen Methoden
nicht möglich. Der Textentwurf der Arbeitsgruppe wurde sowohl bei der ersten Konsensus-Konferenz
als auch dem gesamten Plenum der Leitliniengruppe zur Diskussion gestellt. Die Rückmeldungen
wurden berücksichtigt und der Text schließlich von allen Mitgliedern der Arbeitsgruppe
und den Mitgliedern des DGEM Steering Committee konsentiert.
Ergebnisse: Die Hilfe bei der natürlichen Nahrungsaufnahme ist integraler Bestandteil einer angemessenen
pflegerischen Fürsorge. Für ernährungstherapeutische Maßnahmen stehen verschiedene
Substrate und unterschiedliche Wege der künstlichen Nahrungszufuhr zur Verfügung.
Wie bei jeder ärztlichen Intervention bedarf es sowohl einer entsprechenden Indikation,
welche vor dem Hintergrund eines angemessenen Behandlungszieles beurteilt werden muss
als auch einer Einwilligung des Patienten bzw. seines Stellvertreters.
Schlussfolgerung: Das Kapitel „Ethik und Recht“ behandelt übergreifende Regeln, Probleme und Grenzfragen,
die für die Sicherheit und Orientierung des Entscheidens und Handelns bei der Anwendung
künstlicher Ernährung in allen medizinischen Gebieten von Bedeutung sind. Es verweist
auf die Notwendigkeit der Festlegung von Therapiezielen sowie der Indikationsstellung
im Einzelfall und auf die Bedeutung des Patientenwillens.
Abstract
Purpose: Which ethical and legal framework and problem situations exist in the using of caring
and medical measures in relation to artificial nutrition?
Material and methods: The literature research is be done concerning the following keywords: artificial
nutrition, enteral nutrition, oral nutrition supplements, parenteral nutrition, ethics
and law. The evidence valuation of the literature was not possible with the usual
methods in the clinical field. The draft of a text worked out by the Working Group
was put up for discussion as well as in the first consensus conference as the whole
plenum of the guideline group. The feedbacks were taken into account and finally all
members of the working group and the DGEM Steering Committee achieved a consensus.
Results: Assisting in the natural food ingestion is an integral part of an appropriate nursing
care. Recording nutritional therapeutic measures different substrates and different
ways of artificial food supply are available. As with any medical intervention, it
requires an appropriate indication, which has to be judged against the background
of an appropriate treatment goal, as well as consent of the patient or his representative.
Conclusion: The chapter “Ethics and Law” deals with comprehensive rules, problems and boundary
issues that are important concerning to the safety and orientation of decision-making
and action by using artificial nutrition in all medical fields. It points to the need
to establish treatment aims and the indication in the individual case and the importance
of the patient's wishes.
Schlüsselwörter Ernährung - künstlich - Behandlungsziel - Indikation - Einwilligung
Keywords nutrition - artificial - treatment aim - indication - consent