Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - V32
DOI: 10.1055/s-0032-1331545

Needling mit Wundmodulation nach Versagen einer fistulierenden Operation

H Aurich 1, S Lipka 2, H Häberle 1, C Wirbelauer 2, DT Pham 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln
  • 2Frankfurt/Oder – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Frankfurt/Oder GmbH

Hintergrund: Bei einer beginnenden Abkapselung typischerweise in der Frühphase nach einer fistulierenden Operation kann die Eröffnung der Tenonzyste eine langfristige erneute Drucksenkung herbeiführen. Wir untersuchten, ob dieser Effekt des Needlings früh postoperativ (Frankfurt/Oder, F) und auch längere Zeit nach der primären Glaukomoperation (Neukölln, N) zu beobachten ist. Es wird unter anderem die Technik des Needlings anhand eines Operationsvideos demonstriert. Methoden: 35 (F) bzw. 16 Augen (N) mit Offenwinkelglaukom bei Zustand nach gedeckter Sklerotomie wurden früh postoperativ (F) bzw. im Median 109 Tage (60–1200) nach der ersten Operation (N) einem standardisierten Needling in topischer Anästhesie mit fächerförmigen subkonjunktivalen Bewegungen (N) und bis in die Vorderkammer über die Sklerotomie (F) mithilfe einer gebogenen Nadel unterzogen. Zusätzlich wurden 1,25mg subconjunktivales Bevacizumab (N) bzw. plus 5mg 5-FU (F) gegeben. Ergebnisse: Der präoperative IOD betrug im Durchschnitt 26±6 (F) und 30±6mmHg (N). Der Intraokulardruck nach Needling lag bei 14±9 (F) bzw. 16±4mmHg (N) und war somit um 12 (F) bzw. 14 (N) mmHg niedriger als präoperativ (p<0,05). Die Erfolgsrate nach Needling lag bei 86%.