Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - KV23
DOI: 10.1055/s-0032-1331536

Intraarterielle Chemotherapie des Retinoblastoms

G Willerding 1, N Lakotka 1, AM Joussen 1, E Foert 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Benjamin Franklin
  • 2Berlin – Charité Univeristätsmedizin, Radiologie
  • 3Berlin – Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin Westend

Hintergrund: Die intraarterielle Chemotherapie (IAC) des Retinoblastoms hat in den letzten Jahren eine gewisse Popularität erlangt. Bezüglich der Indikationsstellungen bestehen in den verschiedenen Zentren deutliche Unterschiede. Eine zunehmende Anzahl von Fallserien gibt Hinweise auf Erfolg und Komplikationen dieser Therapieform. Vergleichsstudien mit etablierten Therapien sind nicht verfügbar. Material und Methoden: Retrospektive Fallserie. 5 konsekutive Patienten mit einem Follow-up von >6 Monaten nach Abschluss der IAC. Ergebnisse: Alle Fälle (4 unilateral, 1 bilateral) wiesen eine Gruppe D Klassifikation nach ICRB auf. Die IAC war in allen Fällen Primärtherapie. Ein Bulbuserhalt wurde in 4 Fällen erreicht. Additive Therapien umfassten Kryotherapie (5 Fälle), Lasertherapie (3 Fälle), Brachytherapie (3 Fälle). Hauptkomplikation war eine toxisch/ischämische Retinochoroidopathie in 1 Fall. Schlussfolgerung: Die IAC wurde als Alternative zur Enukleation in der Mehrheit der Fälle erfolgreich eingesetzt.