Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - KV20
DOI: 10.1055/s-0032-1331533

Nahtlose sklerale IOL-Versorgung. Ergebnisse nach sekundärer Intraokularlinsenversorgung mittels nahtloser skleraler Haptikfixierung

S Muresan 1, J Wachtlin 1
  • 1Berlin – Augenabteilung Sankt-Gertrauden Krankenhaus

Hintergrund: Die Zahl der Patienten die eine sekundäre, nicht Kapselsack- oder sulkusfixierte Intraokularlinsenversorgung benötigen, nimmt zu. Ursachen sind IOL Luxation, Zonuladefekte, UGH (Uveitis- Glaucoma-Hyphäma Syndrom), Trauma, Hornhautdekompensation, Refraktions- bzw. Linsenmaterialprobleme. Eine sekundäre Versorgung kann mittels nahtfixierte Sklerafixierung, retroiridaler Irisclip IOL oder mittels nahtloser Sklerafixierung erfolgen. Wir stellen die Ergebnisse der nahtlosen Sklerafixation einer 3-stückigen IOL vor. Material und Methode: 20 Augen (19 Pat) (8 F, 11M) wurden mit einer nahtlosen sklerafixierten IOL versorgt, und 15 mit follow-up>1 Mo. ausgewertet. Die Operation erfolgte in Kombination mit 20G (30%) oder 25G (70%) PPV mit 3-stückiger IOL. Die Haptiken wurden nahtlos in einem ca. 1,5mm langen limbusparallelen skleralen Tunnel fixiert. Bei 80% wurde zuerst die luxierte IOL explantiert. In 3 Fällen wurde die Sklerafixierung transkonjunktival durch einen Trokar durchgeführt. Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 40 Wochen. (4–84, +/- 29,4). Die Visusdifferenz im Mittel 2,09 Linien. 10/15 Augen (66,6%) zeigten einen Anstieg des bestkorrigierten Visus. Die IOL war in allen Fällen zentriert, es zeigt sich keine Pseudophakodonesis und keine Pupilenverengung wie bei Irisclip IOL. In 1 (6%) Fall zeigte sich ein cystoides MÖ (nach 1J), bei 1 Pat ein VAV 1,5J. nach Implantation. Ein Patient hatte eine früh post OP Re-Luxation die revidiert werden konnte. Diskussion: Die nahtlose Sklerafixierung stellt ein neues, im Kurzzeitverlauf sicheres Verfahren, mit guter und stabiler IOL-Zentrierung dar, welches eine wichtige Ergänzung zu den bisherigen Methoden darstellt. Es sollte jeweils individuell die zielführende Methode in Abhängigkeit der Pathologie gewählt werden.