neuroreha 2012; 4(04): 192
DOI: 10.1055/s-0032-1331511
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelles vom Gesundheitsforschungsrat

Elke Oldenburg
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Publication Date:
29 November 2012 (online)

Stärkung für die Therapieforschung

Der Deutschen Medizinischen Wochenschrift (DMW) lag Anfang Juni 2012 ein Supplement bei, das sich speziell dem Thema „Forschung in den Gesundheitsfachberufen“ widmet. Erfreulich, denn so erfuhren mehr als 9.000 Ärzte in Deutschland, wie die Situation und Perspektiven der Forschung in den Gesundheitsfachberufen derzeit sind. Dennoch begrüßen nicht alle Akteure im Gesundheitswesen die Akademisierung der Berufe Pflege, Hebammenwesen, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.

Prof. Dr. Guido Adler, Vorsitzender des Gesundheitsforschungsrats (GFR), weist im Vorwort darauf hin, dass die wachsende Etablierung von Studiengängen in diesen fünf Berufen nicht in gleichem Maße durch den Auf- und Ausbau in der Forschung begleitet wird. Zudem befürchtet er, dass zwei einander fremd werdende Wissenschaftskulturen entstehen – mit der Medizin auf der einen und den Gesundheitsfachberufen auf der anderen Seite. Um dem vorzubeugen, hat der GFR im Jahr 2010 eine Arbeitsgruppe beauftragt, die Situation und Perspektiven in puncto Forschung in den Gesundheitsfachberufen zu analysieren. In ihr wirkten Vertreter der fünf Gesundheitsfachberufe sowie unterschiedlicher medizinischer Disziplinen mit. Ergebnis ihrer Analyse ist das Supplement. Am Ende spricht der GFR Empfehlungen aus:

  • Hochschulträger und Hochschulen müssen strukturelle Voraussetzungen für die Forschung verbessern.

  • Die Gesundheitsfachberufe selbst müssen die Forschung vorantreiben.

  • Forschungsförderer sollten den Gesundheitsfachberufen angemessene Chancen in ihren Förderprogrammen einräumen.

  • Die interdisziplinäre Zusammenarbeit sollte sich verbessern.

  • Die medizinischen Fakultäten sollten sich in Lehre und Forschung den Gesundheitsfachberufen öffnen.

Link

Das Supplement gibt es zum kostenlosen Download unter: www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/veroeffentlichungen.php.

Was macht eigentlich …

… der Gesundheitsforschungsrat?

Seit 1990 gibt es den Gesundheitsforschungsrat. Ihm gehören Vertreter der großen Forschungs- und Forschungsförderorganisationen aus dem In- und Ausland an (z. B. Max-Planck-Gesellschaft, Deutsche Forschungsgemeinschaft) sowie Vertreter aus medizinischen Hochschulen, des GKV-Spitzenverbandes und der Kultusministerkonferenzen. Er berät das Bundesministerium für Bildung und Forschung in übergreifenden Fragen der Gesundheitsforschung und bei der Gestaltung des Gesundheitsforschungsprogramms. Der Rat ist eine wichtige Plattform für die Gesundheitsforschung. Info: www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gesundheitsforschung