Zeitschrift für Phytotherapie 2013; 34(03): 138-142
DOI: 10.1055/s-0032-1331495
Praxis
Der Onkologische Patient
© Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Phytotherapie in der onkologischen Behandlung/Nachsorge

Bernhard Uehleke

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Juli 2013 (online)

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Disclaimer

Die nachfolgenden Ausführungen ergeben sich aus persönlichen Überlegungen und haben sich im Patientengespräch mit onkologischen Patienten bewährt – insbesondere mit dem informationsinteressierten Patienten, der die Entscheidung über die Therapie selbst bestimmt.

Durch den Primärtumor, v.a. aber durch Operation, Bestrahlung und Zytostatika, werden die Patienten in ihren Lebensfunktionen erheblich beeinträchtigt. Die entsprechenden Beschwerden stellen für viele Patienten eine große Belastung dar. In der onkologischen Therapie geht es aber vorrangig um die »Bekämpfung« von Tumor und Metastasen und häufigwerden Aspekte der Lebensqualität nicht ausreichend berücksichtigt.

Naturheilkundliche Ansätze werden auch deswegen nachgefragt, weil die Patienten sich schon durch die schulmedizinischen Maßnahmen und »chemischen« Medikamenten beansprucht fühlen. Man möchte Nebenwirkungen weiterer Medikamente vermeiden und sucht daher nach Alternativen. Hier bietet sich insbesondere die Phytotherapie zur Stabilisierung der physiologischen Grundfunktionen an. Zu den gestörten Grundfunktionen zählen v.a. die Psyche infolge Stress und Angst sowie Depression einschließlich Schmerzen, aber auch Störungen der Verdauungsfunktion und des Atemtrakts. Ferner sind allgemeine Schwäche, Immunschwäche, Stoffwechsel-/ Leber-Probleme, aber auch Probleme im Bereich Schleimhaut/Haut durchaus mit Phytotherapeutika zu behandeln. Ob es sich dabei um Folgen der Tumorerkrankung selbst handelt oder um Neben- und Nachwirkungen von Operationen, Bestrahlung oder Zytostatika, ist ggf. bei der Behandlung zu berücksichtigen. Bei Letzteren ist auch die Frage zu klären, ob durch die entsprechende Phytotherapie die Wirksamkeit von Bestrahlung oder Zytostatika verringert werden kann.


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