Handchir Mikrochir Plast Chir 2012; 44(06): 321
DOI: 10.1055/s-0032-1331180
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Plastische Chirurgie bei Lymphödem

Plastic Surgery in Lymphedema
Riccardo E. Giunta
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Publication Date:
02 January 2013 (online)

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Riccardo E. Giunta

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

mit dem Antritt der Professur für Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie am Campus Innenstadt und Campus Großhadern des Klinikums der Ludwig-Maximilians Universität München haben mein Team und ich am Campus Großhadern in Nachfolge von Prof. Rüdiger Baumeister, dem langjährigen dortigen Leiter –, auch das Thema „Mikrochirurgie bei Lymphödem“ übernommen. Mein Vorgänger an diesem Standort gilt seit vielen Jahren als einer der Pioniere in Deutschland in diesem Bereich der Plastischen Chirurgie. Im Rahmen der Weiterbildungskurse der DGPRÄC sind die Veranstaltungen zu diesem Thema seit Jahren am Campus Großhadern etabliert und wurden über die Jahre von zahlreichen Plastischen Chirurgen besucht. Ganz besonders haben sich Herr Andreas Frick und Herr Jens Wallmichrath aus unserem Team diesem Thema angenommen und führen es in dieser langjährigen Tradition weiter.

Die Mikrochirurgie an den Lymphgefäßen hat den in den letzten Jahren zunehmend popularisierten Begriff der „Supramikrochirurgie“ oder auch „Supermikrochirurgie“ mit geprägt. Gemeint ist die mikrochirurgische Technik der Koaptation bzw. Anastomosierung von besonders kleinen Gefäßen, zu denen unter anderem auch die Lymphgefäße zählen. Der Begriff wurde vor allem von in der Mikrochirurgie sehr erfahrenen Kollegen wie z. B. Isao Koshima aus Japan geprägt, der bereits in der Entwicklung der Perforans-Lappenplastiken eine Vorreiterrolle einnahm. In Europa hat unter anderem Jaume Masia aus Barcelona in Spanien mit einem spannenden Symposium zu diesem Thema im Jahre 2010 zur Verbreitung und Aktualisierung des Themas „Supramikrochirurgie“ beigetragen.

Mittlerweile existieren, neben der Weiterentwicklung von Mikroskopen und der Herstellung von besonders feinen mikrochirurgischen Nahtmaterialien nun auch mikrochirurgische Instrumente, die für das Arbeiten in diesem suprami­krochirurgischen Bereich notwendig sind.

Die Behandlung des Lymphödems ist daher gerade in jüngerer Zeit wieder mehr in den Fokus des Interesses gerückt und hat an Aktualität gewonnen.

Für die Handchirurgie, Mikrochirurgie, Plastische Chirurgie ist dies ein Anlass, für Sie, liebe Leserinnen und Leser, eine aktuelle Übersicht im Sinne eines „Updates“ im nun vorliegenden Schwerpunktheft zusammenzufassen.

Die Betreuung und Koordination des vorliegenden Schwerpunktheftes hat dankenswerter Weise Herr Jens Wallmichrath aus meinem Team übernommen.

Erfreulicherweise konnten erneut einige hochkarätige internationale Autoren gewonnen werden, die dieses Heft bereichern: Zunächst sei David Chang vom M.D. Anderson Cancer Center in Texas, USA genannt. Ihm und auch den beiden europäischen Experten auf dem Gebiet Hakan Brorson und Waldemar Olszewski gebührt Dank für ihre Beiträge.

Zuletzt soll neben den Autoren auch allen beteiligten Gutachtern und Ratgebern der Zeitschrift für Ihre konstruktive Mitarbeit gedankt werden und gleichzeitig möchte ich alle Arbeitsgruppen ermuntern, ihre wissenschaftlichen Arbeiten auch zu diesem Thema in unserer Zeitschrift einzureichen und zu veröffentlichen.

München, im November 2012

Riccardo Giunta