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DOI: 10.1055/s-0032-1329760
Chemoperfusion von Lebermetastasen: Reperfusion nach Coilembolisation intrahepatischer Gefäße
Zielsetzung: Patienten mit Lebermetastasen können mittels wiederholter selektiver intraarterieller Chemotherapie im Rahmen einer Katheterangiografie behandelt werden. Der endovaskuläre Verschluss segmentaler Lebergefäße kann bei Patienten mit anatomischen Gefäßvarianten gewählt werden, um die Anzahl der Katheterpositionen zu verringern. Tumoranteile in verschlossenen Lebersegmenten sollten über intrahepatische Kollateralen perfundiert werden (Reperfusion). Ziel dieser Studie war die Beurteilung des Therapieansprechens in reperfundierten Segmenten gegenüber nicht-coilverschlossenen Segmenten.
Material und Methoden: Bei zwanzig, inital auf Chemoperfusion ansprechende, Patienten mit Lebermetastasen (Aderhautmelanom n=10; Kolonkarzinom n=10) wurde im Rahmen der initialen Katheterangiografie die Coilembolisation einer Leber-Segmentarterie durchgeführt (AHS med., n=11; AHS lat., n=8; akzessorische AHD, n=1). Die „Time-to-progression“ (TTP) zwischen coilembolisierten und nicht-coilembolisierten Segmenten wurde verglichen.
Ergebnisse: Tumorherde in coilembolisierten Lebersegmenten zeigten in 19/20 Patienten vergleichbare Wachstumsmuster (95%). Bei lediglich einem Patienten war die TTP des coilembolisierten Segmentes im Vergleich zur übrigen Leber kürzer. Die durchschnittliche TTP betrag 4,4 Monate.
Diskussion: In der Mehrheit komplexer Gefäßvarianten kann eine Reperfusion nach dem Verschluss von intrahepatischen Gefäßen vor Chemoperfusion erreicht werden; somit wird die arterielle Perfusion der gesamten Leber erhalten und eine gleichmäßige Chemoperfusion der Leber ermöglicht.
Schlussfolgerung: Intrahepatische Reperfusion, nach proximalem Gefäßverschluss mittels Coilembolisation, ermöglicht die Chemoperfusion von Metastasen in allen Leberlappen.
Chemoperfusion - Lebermetastasen - Reperfusion - Coilembolisation