Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - PO5
DOI: 10.1055/s-0032-1329440

Einsatz der Reduktionsplastik nach Rezai bei Patientinnen mit ausgeprägter Makromastie und Gigantomastie

M Thill 1, C Dittmer 2, K Baumann 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck
  • 2Kliniken Essen Mitte, Essen

Fragestellung: Die operative Reduktionsplastik bei Makromastie mit einem großen Mamillen-Jugulum-Abstand erfordert eine optimale operative Technik zur Reduktion der postoperativen Komplikationen und Maximierung des kosmetischen Ergebnisses. Es soll gezeigt werden, dass die superiore Stielung des Mamillen-Areola-Komplexes (MAK) in der Kombination mit einem inferior gestielten Lappen (Technik nach Rezai) bei Reduktionsplastiken mit einem großen Mamillen-Jugulum-Abstand und einem großen Resektatvolumen eine gute operative Alternative darstellt. Methodik: Von 2009 bis 2012 wurde bei 21 Patientinnen mit ausgeprägter Makro- und Gigantomastie eine Reduktionsplastik nach Rezai durchgeführt. Alle Patientinnen mit einem Resektatgewicht ab 800g pro Seite wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Altersspanne schwankte zwischen 17 und 72 Jahren, mit einem durchschnittlichen BMI von 33,3. Alle Patientinnen werden retrospektiv bezüglich ihres postoperativen Outcome betrachtet. Ergebnisse: Es zeigte sich auch bei einem großen Mamillen-Jugulum-Abstand eine gute Durchführbarkeit der Reduktionsplastik nach Rezai. Der alte Mamillen-Jugulum-Abstand lag durchschnittlich bei 34,7cm rechts und bei 34,0cm links (30–41cm). Die Distanz zwischen neuem und altem MAK-Sitz betrug 12,1cm rechts und 11,3cm links (7–18cm). Dabei lag der neue MAK zwischen 21 und 24cm ab Jugulum. Das durchschnittliche einseitige Resektatgewicht betrug rechts 1123 und links 1016g. Die postoperative Wundheilung war im Großteil der Fälle komplikationslos. Es zeigten sich 2Hämatome, 1 Infektion, 4 Wunddehiszenzen, eine partielle und eine totale MAK-Nekrose. Schlussfolgerung: Die Reduktionsplastik nach Rezai stellt auch bei Patientinnen mit ausgeprägter Makro- und Gigantomastie eine hervorragende und sichere Alternative zur konventionellen inferioren Stielung dar.