Fragestellung: Der Fall einer 47-jährigen Patientin mit Zustand nach Wertheim-OP 2009, externer
Bestrahlung und Afterloading, wird vorgestellt. Bei nur 4 bis 5cm kurzer Restscheide
war es nach Kohabitation zwei Mal zur Scheidenperforation mit Dünndarmprolaps gekommen.
Methode: Mithilfe eines linksgestielten vertikalen Rectus-abdominis-Myocutanlappens (VRAM)
wurde eine Scheidenverlängerung um 6cm mit normaler Scheidenweite erreicht. Ergebnis: Die Operation verlief komplikationslos. Die Scheidenhaut-Bauchhaut-Anastomose verheilte
per primam. Auch 6 Monate nach der Operation hat die Patientin keine Beschwerden,
Geschlechtsverkehr ist problemlos möglich. Im Gegensatz zur Sigmascheide war keine
Re-Stenosierung und keine störende Schleimsekretion zu verzeichnen. Schlussfolgerung: Die VRAM-Scheidenverlängerung eignet sich zur Scheidenrekonstruktion/-elongation
auch im vorbestrahlten Becken. Der vertikale Flap ist sehr durchblutungsstabil.