Z Gastroenterol 2012; 50 - K420
DOI: 10.1055/s-0032-1329306

EUS-Elastografie – Welchen zusätzlichen Benefit bringt die endosonographische Elastografie in der Differenzierung gastrointestinaler Malignome?

J Herzog 1, A Schwarzenböck 1, W Schmidt-Tänzer 1, A Genthner 1, A Eickhoff 1
  • 1Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Germany

Fragestellung: Der Hintergrund unserer Studie war zu prüfen, welche Wertigkeit die EUS-Elastografie bei der Unterscheidung von benignen und malignen Raumforderungen, insbesondere auch bei der Unterscheidung von fokaler chronischer Pankreatitis vom Pankreaskarzinom, besitzt.

Material/Methoden: In unsere Studie wurden von Juni 2011 bis März 2012 100 Patienten im Alter von 65±13 Jahren eingeschlossen. Die zu untersuchenden Läsionen wurden im Vorfeld in anderen bildgebenden Verfahren festgestellt. Die Untersuchung wurde mit der longitudinale oder radialen Endosonografiesonde (Pentax) und der Elastografiesoftware sowie dem Ultraschallgerät (Hi Vision Preirus, Hitachi) durchgeführt. Die Läsion wurde zunächst anhand der gängigen EUS-Kriterien eingestuft. Dann erfolgte die Hinzunahme der Elastografie. Nachdem alle Diagnosen gestellt wurden, wurden die Elastografie-Bilder verblindet ohne zusätzliche Informationen einer erneuten Analyse unterzogen.

Ergebnisse: Als Referenz bzgl. der Diagnose fungierten die postoperative Pathologie, das Resultat der Feinnadelpunktion und ein mindestens 6-monatiges follow-up. Wir bildeten 3 Gruppen: Pankreas, Lymphknoten und Sonstiges. Unter Sonstiges fielen unter anderen Magen-, Ösophagus- und Rektumraumforderungen. Die Sensitivität betrug für Pankreasläsionen, Lymphknoten und Sonstiges 96%, 98% und 99%. Die Spezifität betrug in gleicher Reihenfolge 79%, 42% und 99%. Die Genauigkeit lag für Pankreasläsionen, Lymphknoten uns Sonstiges bei 84%, 55% und 89%.

Nach der verblindeten Analyse lag die Sensitivität der Elastogrpahie bei 66%, die Spezifität bei 62% und die accuracy bei 67%.

Diskussion: Die EUS-Elastografie ist eine einfach durchzuführende und schnelle Untersuchungsmethode. Ohne sekundäre Informationsquellen bietet die Elastografie aus unserer Sicht allerdings nur einen geringen zusätzlichen Benefit. In Kombination mit anderen Informationen wie Anamnese, anderen bildgebenden Verfahren oder Laborparametern hat die EUS-Elastografie jedoch ihren Stellenwert in der Differenzierung zwischen malignen und benignen Raumforderungen und kann im Einzelfall eine sinnvolle diagnostische Ergänzung sein.