Die Beschneidung der Frau, auch als weibliche Genitalverstümmelung oder
international als Female Genital Mutilation (FGM) bezeichnet, ist definiert
als totale oder partielle Exzision des äußeren weiblichen Genitales aus
rituellen oder religiösen Gründen. Das Verfahren wird von ethnischen
Gruppierungen in über 20 Ländern, vor allem in der nordafrikanischen Savanne
und Ägypten sowie im südlichen Teil der Arabischen Halbinsel praktiziert.
Die Anzahl der beschnittenen Frauen wird auf 100 bis 140 Mio. geschätzt
[1 ], [2 ]. In Afrika
besteht jährlich für ca. 3 Mio. junge Frauen das Risiko, beschnitten zu
werden. Unterschieden werden mehrere Typen der FGM. Exzision, d. h.
komplette oder partielle Klitoridektomie in Kombinationmit Resektion der
Labia minora und/oder der Labia majora. Bei der Infibulation wird zusätzlich
der Introitus vaginae verengt, sodass Menstrualblut und Urin nur durch eine
kleine Öffnung abfließen können [1 ], [37 ], [41 ], [42 ]. Die Beschneidung der Frau wird international
als Missachtung des Rechtes auf körperliche Unversehrtheit angesehen und ist
aus Sicht der Autoren eine Grausamkeit, für die es keinerlei Rechtfertigung
gibt. Umeine effektive Prävention zu ermöglichen, ist es wichtig, sich über
die ursprünglich zugrunde liegenden Motive Klarheit zu verschaffen.