Aktuelle Ernährungsmedizin 2013; 38(01): 42-45
DOI: 10.1055/s-0032-1327422
Students‘ Corner
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ist „weniger essen“ (= „caloric restriction without malnutrition“) eine Überlebensstrategie für den Menschen?

M. J. Müller
Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Februar 2013 (online)

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Woher stammt die Idee?

Mehr als 50 Jahre zurückliegende Beobachtungsstudien zeigten für die auf Kreta und Okinawa (eine Insel in Japan) lebenden Menschen eine Beziehung zwischen einer um 10 – 15 % niedrigeren Energieaufnahme und einer im Vergleich zu den Bevölkerungen Griechenlands bzw. Japans geringeren Sterblichkeit für koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Tumorerkrankungen; die Lebensdauer war dort bei Frauen um etwa 5, bei Männern um etwa 2 Jahre höher. In Okinawa lebten zu diesem Zeitpunkt 4 – 5-mal so viele „über 100-Jährige“ als auf dem japanischen Festland. Ihre Ernährung war bereits von der Kindheit an durch einen vorrangigen Verzehr von Lebensmitteln mit einer geringen Energie- bei gleichzeitig hoher Nährstoffdichte charakterisiert.