Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - R25
DOI: 10.1055/s-0032-1327151

Möglichkeiten und Indikationen zur Orbitomie

S Koscielny 1
  • 1Jena

Intraorbitale Tumoren sind selten, stellen aber wegen der Nähe zu funktionell wichtigen Strukturen der Orbita und den damit erforderlichen hohen Anforderungen an die Wahl des Zugangsweges und an interdisziplinäres Arbeiten hohe Anforderungen an den Operateur. Da diese Tumoren durch einen Progress unter anderem immer die hohe Gefahr von Motilitätsstörungen des Auges oder eines Visusverlusts bieten, sollten sie entfernt oder wenigstens gesichert werden. Zugänge zur Orbita sind über die Kieferhöhle, die laterale oder mediale Orbitomie und die obere Orbitomie, über den Stirnhöhlenboden oder die Frontobassis möglich. Die Wahl des Zuganges ist abhängig von der Lage des interessierenden Prozesses in Relation zu den funktionellen Strukturen der Orbita. Hier ist besonders die Beziehung zum Nervus opticus, den Augenmuskeln und dem Bulbus entscheidend für die Wahl des Zuganges. Diese Operationen sollten möglichst immer in interdisziplinärer Zusammenarbeit des HNO-Chirurgen mit dem Augenarzt erfolgen. Aus unserer Erfahrung hat sich die augenärztliche Markierung der im Operationsgebiet liegenden Augenmuskeln zur besseren Orientierung in der Orbita bewährt. Durch Schnittführungen in vorgegebenen Hautfalten und entlang der Hautspannungslinien sowie osteoplastisches Arbeiten an den Orbitawänden sind sehr gute ästhetische Ergebnisse mit hervorragendem funktionellem Outcome erreichbar.