Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - KV08
DOI: 10.1055/s-0032-1327134

Graft-versus-Host-Erkrankung am Auge

N Fuchs 1, J Strobel 1
  • 1Jena

Die Graft-versus-Host-Erkrankung stellt eine typische Komplikation nach Knochenmarktransplantation dar. Beschwerden am Auge sind zumeist ausgeprägte Sicca-Symptomatik mit Chemosis, hämorrhagischer oder pseudomembranöser Konjunktivitis. Kommt es in Folge der GvHD jedoch zu einer direkten Erkrankung der Bindehaut ist dies immer pathognomonisch für eine generalisierte Ausbreitung der Immunreaktion und weist damit auf eine schlechte Prognose hin. Hier muss dann effizient mit entsprechender Immuntherapie gegen ein systemisches Fortschreiten gehandelt werden. Auch die zur Prophylaxe einer GvHD eingesetzte immunsupressive Medikamente wie Cyclosporin A können Komplikationen wie Papillenödem, Netzhautblutungen oder Netzhautischämien verursachen. Daher ist es aus augenärztlicher Sicht sehr wichtig das Krankheitsbild zu kennen, damit Beschwerden gemildert und eine generalisierte Ausdehnung der GvHD durch richtige Therapie verhindert werden kann.