Thema: Bericht über die fatale Legionellen-Sepsis eines Säuglings.
Kasuistik: Ein 7 Monate alter Junge wurde wegen seit 5 Tagen bestehendem Fieber und Husten vorgestellt.
Die Röntgenaufnahme zeigte eine Rund-Pneumonie rechts. Trotz antibiotischer Therapie
rasche klinische Befundverschlechterung mit Entwicklung eines ARDS, Exitus letalis
nach 3 Tagen. Die Obduktion ergab eine Sepsis mit disseminierten Abszessen in Lungen
und Leber. Die PCR konnte Legionella pneumophilia (Lp) als Erreger nachweisen, der
Keim konnte im häuslichen Leitungswasser nachgewiesen werden.
Diskussion: Rund-Pneumonien sind im Kindesalter bekannt und meist durch Staphylokokken oder
Pneumokokken bedingt. Die Legionellen-Infektion im Säuglingsalter ist eine außerordentliche
Rarität, meist sind nosokomiale Infektionen bei Hochrisiko-Patienten beschrieben:
Frühgeborene oder immundefiziente Patienten. Die Diagnose ist erschwert, da Lp nicht
auf üblichen mikrobiologischen Nährboden wachsen. Ein Urin-Antigentest auf Lp ist
zwar verfügbar, wird aber nicht als Standard eingesetzt. Die übliche antibiotische
Therapie mit beta-lactam-Antibiotika ist nicht wirksam gegen Lp, eine Verzögerung
der adäquaten Therapie geht mit erhöhter Mortalität einher.
Schlussfolgerung: Eine Legionelleninfektion sollte bei therapieresistenter Pneumonie differenzialdiagnostisch
berücksichtigt werden. Legionella pneumophilia kann radiologisch eine Rund-Pneumonie
verursachen.