Rofo 2012; 184 - A54
DOI: 10.1055/s-0032-1326853

Thorakale Aktinomykose – eine seltene Ursache eines hämorrhagischen Perikardergusses

A Alrajab 1, O Sommerburg 2, W Behnisch 2, G Mechtersheimer 3, D Bucsenez 2, P Günther 4, JP Schenk 1
  • 1Sektion Pädiatrische Radiologie, Abt. DIR
  • 2Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
  • 3Pathologisches Institut
  • 4Sektion Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg

Einleitung: Die Aktinomykose ist eine chronische Infektionskrankheit, die mit Infiltration, Abszedierung, Fibrose und Fistelbildung einhergeht.

Klinische Angaben: Wir berichten von einem 10-jährigen Jungen mit atemabhängigen Thoraxschmerzen, subjektivem Krankheitsgefühl mit Gewichtsverlust, Anämie, Leukozytose und ansteigender CrP- Erhöhung.

Bildgebung und Befunde: Echokardiografie und Röntgen Thorax zeigten einen Perikarderguß, dessen Punktion einen hämorrhagischen Erguss ohne Keimnachweis ergab. Mittels Sonografie, CT- und MRT-Thorax konnte eine große retrokardiale, transdiaphragmale Raumforderung mit Magenwandinfiltration nachgewiesen werden. Initiale Bildgebung und Verlauf werden demonstriert. Laparoskopisch wurde von abdominal biopsiert. Die Histologie zeigte entzündliches Gewebe mit Drusen ohne Anhalt für Malignität. Positiver Nachweis von Aggregatibacter actinomycetem comitans mittels spezifischer PCR.

Schlussfolgerung: Symptomatik und Bildgebung lassen zunächst an eine maligne Erkrankung denken. Neben der Aktinomykose und dem inflammatorischen Pseudotumor ist das Rhabdomyosarkom in die Differenzialdiagnose mit einzubeziehen. MRT oder CT spielen eine wichtige Rolle in der Primärdiagnose und Verlaufskontrolle. Die Prognose unter Antibiotikabehandlung ist gut.