Rofo 2012; 184 - A43
DOI: 10.1055/s-0032-1326842

Wertigkeit der funktionellen MR-Urografie in der klinischen Routine

C Wirth 1, A Beissert 2, M Beer 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Abteilung Kinderradiologie
  • 2Universitätskinderklinik, Universitätsklinikum Würzburg

Zielsetzung: Überprüfung des zusätzlichen diagnostischen Gewinns der semiautomatischen Auswertung von funktionellen MR-Urografie (fMRU)-Daten.

Methode: Retrospektive funktionelle softwarebasierte Auswertung der abteilungseigenen MRU aus den Jahren 2004 bis 2011 mittels „CHOP-fMRU“ (D. Khrichenko, Children's Hospital of Philadelphia).

Entsprechend der errechneten Funktionsparameter und -kurven wurden die Nieren-Ureter-Einheiten (NUE) den Gruppen „normal“(1), „zweideutig“(2) und „obstruiert“(3) zugeordnet. Die GruppenErgebnisse wurden mit den klinischen Daten und der MAG 3 Szintigrafie korreliert.

Ergebnisse: 35 Patienten (Mittelwert 5,3 Jahre, 86 NUE) wurden eingeschlossen. 13 Untersuchungen wurden bei nicht vorhandener nativer Gradientenechosequenz mittels einer Pseudosequenz der Auswertung zugänglich gemacht. 44 NUE konnten mit der Szintigrafie korreliert werden. Die „calyceal transit time“ (Kelchtransitzeit, CTT) war signifikant höher (p<0,01) in Gruppe 3 gegenüber Gruppe 1, die „renal transit time“ (renale Transitzeit, RTT) war signifikant höher (p<0,01) in Gruppe 3 gegenüber den anderen Gruppen. Die seitengetrennte Nierenfunktion der fMRU war zur Szintigrafie nicht statistisch unterschiedlich. Die Sensitivität (Spezifität) der fMRU betrug 0,95 (0,92) für Gruppe 1, 0,90 (0,95) für Gruppe 3 verglichen mit der klinischen Diagnose. Sie fiel auf 0,92 (0,93) und 0,67 (0,90) bei direktem Vergleich mit der Szintigrafie.

Schlussfolgerung: Das Programm „CHOP-fMRU“ ist hilfreich zur Analyse der funktionellen Parameter der MRU. CTT und RTT können zur Unterscheidung normale NUE versus Obstruktion beitragen.